Sonntag, Mai 25, 2008

Der Mann mit der Peitsche

„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, hinter diesem holprigen Titel verbirgt sich die vierte filmische Inkarnation der Anfang der 80er gestarteten Film-Reihe über den allseits bekannten Schatzjäger und Grabräuber. Die Geschichte des aktuellen Filmes ist in den 50ern des vorigen Jahrhunderts angesiedelt. Seit dem letzten großen Abenteuer von Herrn Dr. Jones sind schon einige Jährchen vergangen und er selbst ist auch nicht mehr der jüngste, aber das hält ihn nicht davon ab sich wieder auf eine Schnitzeljagd nach einem antiken Artefakt zu begeben, welches Übernatürliches verspricht. Als Gegenspieler treten nun nicht mehr die Nazis in Erscheinung, sondern - passend zum damals aufkeimenden kalten Krieg - die Russen. Genauer gesagt, die KGB-Agentin Irina Spalko.

Um es gleich vorweg zu nehmen, ich bin vom aktuellen Indiana Jones enttäuscht, aber fangen wir mal mit den positiven Dingen an. Die Actionszenen sind rasant und unterhaltsam inszeniert, genau so wie man es von den Indiana Jones Filmen gewohnt ist. Es gibt ein paar sehr hübsche visuelle Effekte zu bestaunen, wie zum Beispiel eine Atomexplosion, und auch ein paar Dialoge kann man als gelungen und pointiert bezeichnen. Harrison Ford steht die Rolle des Indiana Jones trotz seines hohen Alters noch immer gut zu Gesicht und Shia LaBeouf fällt weniger nervend auf, als zunächst befürchtet. Alles in Allem müsste das für einen guten Unterhaltungsfilm reichen.

Aber für eine guten Indiana Jones Film reicht das meiner Meinung nach leider nicht. Dafür hapert es an zu vielen Kleinigkeiten. Die Actionszenen sind zwar durchwegs sehenswert, aber manchmal schießen sie auch über das Ziel hinaus. Als Beispiel sei hierfür die Szene mit den Affen und den Lianen genannt. Die Rätsel, welche der Herr Jones auf seinem Weg durch Südamerika entschlüsseln muss, und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen erweckten an manchen Stellen den Eindruck als wären sie an den Haaren über das Filmset gezerrt worden. Die Bösewichtin Irina Spalko - gespielt von der normalerweise doch großartigen Cate Blanchett - blieb während des Films eine ziemlich blasse Gestalt die nur bedingt bedrohlich wirkte. Angesichts dessen wünschte man sich fasst wieder die Nazis als Gegenspieler zurück. Bei anderen Filmen bemängele ich oft, dass sie zugunsten eine kürzeren Laufzeit beschnitten werden, aber beim vierten Indiana Jones Teil hätte ich eine solche Praktik begrüßt. Die Treibsandszene hätte aus meiner Sicht durchaus der Schere zum Opfer fallen können und die Schlussszene kurz vor dem Abspann sowieso. Beim großen Finale hat der Herr Spielberg ein wenig zu dick aufgetragen und ein gemäßigterer Einsatz von Blooming hätte dem Film sicher auch nicht geschadet.

Wie schon gesagt, ich bin vom vierten Indiana Jones Film enttäuscht. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass meine Erwartungen zu hoch gesetzt waren und vielleicht hätte ich mir in den Wochen zuvor doch nicht die alten Teil nochmal anschauen sollen. Unterm Strich ist „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ zwar sicher nicht der beste der vier Teile, aber zumindest gibt er einen passablen Unterhaltungsfilm ab.

3 Kommentare:

Jens hat gesagt…

Ich bin auch enttäuscht. Und das, obwohl ich im Grunde gar keine Erwartungshaltung hatte.
Irgendwie haben einfach zu viele Dinge gestört.

aworldtocome hat gesagt…

Ich hab noch niemanden gefunden der den gut fand O_o.
Nun bin ich unentschlossen ob ich mir den überhaupt angucken soll.

Darth Puma hat gesagt…

Ich fand den Indy-Film ok und vergebe 7,5 von 10 möglichen Punkten.

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