Sonntag, August 17, 2008

Die Melkkuh wird wieder durch den Stall getrieben

"Star Wars: Clone Wars" ist ein im Comic-Stil animierter Kinofilm aus dem Star Wars Universum, dessen Handlung irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Teil angesiedelt ist. Der Sohn von Jabba the Hut wurde entführt und der Herr Kenobi sowie auch der Herr Skywalker bekommen den Auftrag ihn zu befreien. Als Gegenleistung würde Jabba dann die Republik bei ihrem Kampf gegen die Separatisten unterstützen. Dass sowas nicht ohne Zwischenfälle abläuft und dabei einige Kampfdroiden zu Altmetall verarbeitet werden, versteht sich wohl von selbst.

Ich hatte schon nach dem Vernehmen der Radiowerbung für den Film den Verdacht, dass da übles auf mich zukommen wird, aber als kleiner Star Wars Fanboy gibt man die Hoffnung nicht so schnell auf. Tja, fangen wir mal mit den positiven Dingen: Action ist reichlich vorhanden und einiges davon schaut auch passabel aus. Die comichafte Optik des Filmes ist zunächst ein wenig irritierend, aber man kann sich daran gewöhnen.

Soweit zu den positiven Dingen, packen wir nun den Holzprügel aus: Die Handlung ist eigentlich ziemlich belanglos und die diversen Wendungen kann man schon kilometerweit gegen den Wind riechen. Erstaunlich ist, dass sie zwischen all den Kämpfen und Explosionen überhaupt so etwas wie eine Handlung untergebracht haben. Besser wäre es gewesen, sie jedoch überhaupt weg zu lassen, dann hätten sie sich auch diese armseligen Dialogszenen ersparen können. Bei ein paar verspürte ich schon beinahe körperliche Schmerzen. Gut, hin und wieder gaben die Kampfdroiden Meldungen von sich, die mir ein Schmunzeln abringen konnten, aber das rettet den Rest auch nicht.

Aus "technischer" Sicht hinterlässt "Star Wars: Clone Wars" einen zwiespältigen Eindruck. Da gibt es Szenen in denen es kracht und scheppert und in denen man auch einiges zu sehen bekommt. Aber dann gibt es auch Momente, in welchen sich die Protagonisten in kahlen und uninspirierten Settings bewegen. Manches davon kann man vielleicht mit dem Comic-Stil entschuldigen, aber nicht alles. Den Hintergründen hätte die eine oder andere dezente Animation nicht geschadet, und matschige Texturen, wie sie mir mindestens drei Mal aufgefallen sind, sind sowieso unentschuldbar. Mich verwundert es, dass Georg Lucas sowas durchgehen lässt, da man ihm ja einen Hang zur technischen Perfektion nachsagt.

Ehrlich gesagt hatte "Star Wars: Clone Wars" bei mir eigentlich schon nach der ersten Filmminute ausgeschissen. Den Film ohne reinfliegenden Star Wars Logo und in den Weltraum hinaus gleiteten Einführungstext mit der allseits bekannten Fanfare als Hintergrundmusik zu beginnen, war für mich schon mal ein inakzeptabler Stilbruch. Stattdessen flog das Clone Wars Logo rein und zu einer "remixten" Star Wars Fanfare wurde von einem Sprecher aus dem Off erklärt, was Sache ist. Ein Freund meinte, das haben sie nur gemacht, um dem kindlichen Publikum, an das sich der Film offensichtlich richtet, das viele Text lesen zu ersparen. Trotzdem bleibt das für mich ein inakzeptabler Stilbruch.

Unterm Strich ist "Star Wars: Clone Wars" ein Film, dem ich niemanden empfehlen kann, nicht einmal Star Wars Fanboys. Ganz offensichtlich dient er nur dazu nochmal ordentlich die Lizenz zu melken.

3 Kommentare:

aworldtocome hat gesagt…

Es war von vornherein klar, dass dieser "Film" nicht den Erwartungen entsprechen konnte. Es gab auch nur eine Figur, die ihn hätte retten können.


*duck*

JAR JAR BINKS!

*renn*

Darth Puma hat gesagt…

Ich bin nur überrascht, dass die deutschen Synchronsprecher der Originaldarsteller mitgesprochen haben.
Den Film werde ich mir nicht einmal ausleihen. Dafür ist mir dann doch mein Geld zu schade.

pk210 hat gesagt…

@prophet: Wäre ja noch schöner. Im Film gibt es eine Figur, die es an Nervigkeit durchaus mit Jar Jar aufnehmen kann. Wer weiß, was passieren würde, wenn die zwei sich zusammen tun. Hoffen wir mal, dass dies nie passieren wird.

@darth puma: Auch die Sprecher müssen wohl irgendwie ihre Rechnungen bezahlen. Aber das Geld haben die sich hart verdient, bei den schmerzhaften Dialogen.

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