Donnerstag, November 08, 2007

Ein Fernsehabend zum depressiv werden.

Gestern bin ich recht spät aus dem Büro nach Hause gekommen und habe mich etwas lustlos vor den Fernseher gesetzt. Zunächst läuft dieser Fernsehfilm über diesen Contergan-Skandal aus den 50er und 60er des vorigen Jahrhundert. Der erste Teil war jetzt nicht so besonders aber trotzdem ist es eine traurige Geschichte die schon mal die Stimmung drückt.

Gleich darauf folgt eine leichte Entspannung mit Lebens(t)räume, wo Hausbesitzer zeigen dürfen, wie schön ihr Haus doch ist. Die Räume im Erdgeschoss wirkten in dem vorgestellten Haus aber etwas antiseptisch. Hier und da standen ein paar Dekorationsobjekte rum aber ansonsten war mir das alles viel zu aufgeräumt und perfekt arrangiert. Anders sah es im Obergeschoss aus, da war alles schön vollgestopft und man merkte, ja da wohnt wer.

Dann ging es mit der ZIB 2 depressiv weiter. Erstes Hauptthema: Schießerei in finnischer Schule. Auch eine traurige Geschichte. Zweites Hauptthema: Haftentlastungspaket. Es geht dabei darum, das Häftlinge früher auf Bewährung in die Freiheit entlassen werden. Als Studiogast wurde Peter Westenthaler eingeladen, der Chef einer recht „konservativen“ Kleinpartei mit starkem Hang zum Populismus. Wieso die Verantwortlichen beim ORF für die Diskussion ausgerechnet den geholt haben verstehe ich nicht. Herr Westenthaler war hauptsächlich damit beschäftigt sich in seiner populistischen Schlammpfütze zu suhlen und sich laut darüber zu empören, dass das ein Skandal ist und die ganzen Verbrecher eigentlich alle bis zum Rest ihres Lebens eingesperrt gehören. Ich hab schon darauf gewartete, dass er lautstark die Einführung der Todesstrafe fordert, hat er dann aber doch nicht. Eine konstruktive Diskussion über das Für und Wider der früheren Haftentlassung fand nicht statt, da hätte man das Ganze auch gleich lassen können. Ich habe mich jedenfalls unnötigerweise darüber geärgert.

Nach der ZIB gab es eine Dokumentation über die Opfer des Contergan-Skandals. Einerseits war die Sendung traurig, aber andererseits wieder nicht, da die vorgestellten Fälle trotz ihrer körperlichen Einschränkungen offenbar ein erfülltes Leben hatten und noch haben. Schlimm finde ich nur, dass die Herstellerfirma von Contergan nun schon seit 10 Jahren den Opfern keine finanziellen Unterstützungen mehr zukommen lässt.

Zum Abschluss gab es im Vergleich zum vorangegangenen Programm geradezu leichte Unterhaltung. Das qualitativ immer recht hochwertige Weltjournal brachte ein Sendung über das Fernsehprogramm in anderen Ländern. Konkret ging es dabei um Russland, China und Senegal. Neben politischen Verstrickungen der Fernsehsender mit den jeweiligen Regierungen, wurde auch das Unterhaltungsprogramm näher beleuchtet. Hochinteressant, kann ich nur sagen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der eine Clip aus einer russischen Unterhaltungsshow, in der man einer prominenten russischen Schauspielerin einen Streich gespielt hat. Die war nämlich gerade gemütlich einkaufen, während derweilen sich ein russischer Panzer auf ihren nagelneuen BMW geparkt hat. Eigentlich wollte ich den Clip hier verlinken, konnte ihn im Netz aber auf die Schnelle nicht finden.

2 Kommentare:

Darth Puma hat gesagt…

Den 1. Teil des Contergan Films habe ich mir auch angesehen und fand ihn gut gemacht. Es war angenehm eine sachliche Verfilmung zu sehen, die nicht auf die Tränendrüse drückte und ohne nervige, dramatische Geigenuntermalung auskam.
Werde mir auf jeden Fall heute die Fortsetzung anschauen.
Schade, das Weltjournal hätte mich interessiert.

pk210 hat gesagt…

Das ist es, was mich an der Verfilmung wahrscheinlich gestört hat. Sie war ein bisschen zu sachlich. Ein klein wenig mehr Dramatik hätte mir besser gefallen.

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Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

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