Donnerstag, Februar 21, 2008

Kontrastprogramm

Zur Abwechslung wieder einmal in aller Kürze zusammen gefasst die Film, die ich zuletzt im Kino sehen durfte. Alle hatten mehr oder weniger Krieg zum Thema und trotzdem könnten die drei Filme wohl nicht unterschiedlicher sein:

John Rambo

Eigentlich wollte ich mir "There will be Blood" anschauen, aber der hiesige Kinotempel zog es lieber vor dem Rambofilm und noch irgend einer seichte Komödie Leinwandzeit einzuräumen, anstatt das vermutlich grandiose Meisterwerk mit Daniel Day Lewis zu zeigen. Na dann habe ich mir halt "John Rambo" angeschaut. Dank diverser Berichte im Internet, bzw spezielle in Blogs, war schon mal gut auf den Film vorbereitet. Die Handlung war, wie erwartet, belanglos und unglaubwürdig. Die Kampfszenen standen im Mittelpunkt, jedoch musst man zuvor viel zu lange die seichte Geschichte ertragen bevor es mit der Action los ging. Aber dann ging es ordentlich ab. Man sieht wie großkalibrige Geschosse Soldatenkörper zerfetzten, Schädel vom Rumpf wegfliegen und man kann zuschauen wie einem unglücklichen Soldaten die Kehle raus gerissen wird. Kurz gesagt eine Gewaltorgie sondergleichen. Angesichts diesem blutigen Spektakels war ich in hin und her gerissen zwischen Faszination, Ekelgefühl und Betroffenheit. Gegen Ende hin wurde mir die Metzelei auch schon langsam zu viel. Irgendwann ist mal genug. Positiv kann man dem Film anrechnen, dass er den schon seit Jahrzehnten real existierenden Konflikt in Birma, Burma, Myanmar oder wie immer man das Land nun nennen möge, als Rahmenhandlung genommen hat. Dadurch bleibt der Konflikt vielleicht noch länger im Gedächtnis der Zuschauer, auch wenn die Massenmedien nicht mehr darüber berichten.


Der Krieg des Charlie Wilson

In charmant satirischer Weise erzählt "Der Krieg des Charlie Wilson" die reale Geschichte, wie es dazu kam, dass die Amerikaner in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Afghanen im Kampf gegen die sowjetischen Invasoren unterstützten. Eigentlich ein ernste Thema, und trotzdem schaffen es die Filmemacher daraus einen interessanten Unterhaltungsfilm zu kreieren der mit geschliffenen pointierten Dialogen aufwarten kann. Trotz des Wortes "Krieg" Titel bekommt man von selbigen im Film nicht all zuviel zu sehen. Kampfhandlungen werden in Form von Bildcollagen zwischen den Szenen eingestreut. Ansonsten spielt sich die Geschichte die meiste Zeit abseits der Kämpfe in Büros in Washington oder sonstwo ab. Ein großer Pluspunkt des Films sind seine beiden Hauptdarsteller Tom Hanks und Phillip Seymor Hoffman. Besonders der letztgenannte ist in der Rolle des zynischen CIA-Agenten schlichtweg großartig. Mit von der Partie ist auch noch Julia Roberts, jedoch nur ein einer Nebenrolle. "Der Krieg des Charlie Wilson" kann man durchaus als unterhaltsamen und gelungen Film bezeichnen, wenn man über die klein Längen in der Handlung und dem gemächlichen Tempo hinweg sieht. Kritiklosigkeit kann man dem Streifen auch nicht vorwerfen, den am Ende wird einem als Zuschauer noch klar vor Augen geführt, wieso die Amerikaner jetzt so große Probleme mit Afghanistan haben. Hätten sie damals ihre Prioritäten anders gesetzt, dann würde es heute dort wahrscheinlich anders ausschauen.


Elizabeth: The Golden Age

Einen Film über die Königin Elizabeth, gespielt von Cate Blanchett, hatten wir vor 10 Jahren schon einmal. Damals wurden die Verstrickungen behandelt, die dazu führten, dass Elizabeth den englischen Thron besteigen konnte. Nun dreht sich ein weiterer Film um die jungfräuliche Königin, diesmal auch gespielt von Cate Blanchet, jedoch steht diesmal der Konflikt zwischen mit Spanien und England im Mittelpunkt. "Elizabeth: The Golden Age" ist ein sehr opulenter Film. Prunkvolle Kostüme und detailreiche Sets kann man in stilvollen Bildern auf der Leinwand bestaunen. Cate Blanchett darf wieder mal zeigen, dass sie wahrlich eine talentierte Schauspielerin ist. Ihre plötzlichen Gefühlsausbrüche allein sind schon ein Kinoticket wert. Aber auch die anderen Darsteller brauchen sich nicht zu verstecken, allen voran Samantha Morton als Mary Stuart.
Leider ist "Elizabeth: The Golden Age" kein völlig makelloser Film. Auch wenn die Bilder hübsch anzusehen sind, so können sie doch nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die Geschichte zwischenzeitlich doch ein wenig hinzieht. Auch die finale Seeschlacht mit der spanischen Armada hätte ruhig noch eine Spur spektakulärer ausfallen können, zumindest hatte ich mir da mehr erwartet. Aber egal, unterm Strich hat sich der Kinobesuch für mich ausgezahlt. Und übrigens, es hat drei Anläufe gebraucht, bis ich den Film endlich sehen konnte. Beim ersten Mal ging sich der Kinobesuch zeitlich nicht mehr aus. Beim zweiten Mal wollte der Vorhang die Leinwand nicht freigeben und die Vorstellung musste abgesagt werden, aber wie heißt es so schön: alle guten Dinge sind drei.

Keine Kommentare:

Über mich

Mein Bild
Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

Gezwittschere

Labels

kostenloser Counter