Freitag, Februar 09, 2007

Coolness und Produktivität

Während ich am großen PC im Photoshop rumwerke, schreibe ich zeitgleich jetzt am Notebook diesen Text hier und komme mir dabei wie eine richtige coole Sau vor. Zwei gleichzeitig laufende Computer am Schreibtisch verleihen einem das Gefühl von unbändiger Produktivität. Zugegeben, es handelt sich dabei tatsächlich nur um ein Gefühl, wirklich produktiver ist man deswegen nicht.

Es war vor einer Woche, als mich während meines nachmittäglichen Büroschlafes die spontane Eingebung heimsuchte ein Notebook besitzen zu müssen. So ein Notebook ist eine praktische Sache, habe ich mir gedacht. Man kann es mit zum Kunden nehmen und im dort die Entwürfe gleich am Computer zeigen. Man kann sich damit an den Küchentisch setzen und direkt seine morgendlichen geistigen Ergüsse beim Frühstück in die Tastatur tippen. Aber das Beste an einem Notebook ist jedoch, dass man sich damit gemütlich auf der Couch drapieren kann und um während des Fernsehens auch noch gleichzeitig unanständige Bilder aus dem Internet anzuschauen. Multitasking, sozusagen. So was können ansonsten ja nur Frauen, so sagt man zumindest.

Wie auch immer, ich wollte jedenfalls einen Laptop haben und außerdem liebäugelte ich schon seit Jahren mit dem Gedanken es mal mit einem Mac zu versuchen. Also wieso nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und ein MacBook kaufen? Ich recherchierte im Internet darüber, um meine vorgefertigte wohlwollende Meinung zum MacBook zu festigen. Ich fand keinerlei gravierenden Negativpunkte, außer dem Preis. Natürlich kann man für das gleiche Geld ein besseres PC-Notebook bekommen, aber mit einem Mac schafft man sich nicht bloß einen Computer an, sondern es ist auch eine Grundsatzentscheidung zum Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Außerdem erregt er Aufsehen und bringt ein bisschen mehr Prestige.

Wenn ich mich mal dazu entschlossen habe etwas zu kaufen, dann muss ich es auch sofort haben. Denn so bald ich ein paar Nächte darüber geschlafen habe, besteht die Gefahr, dass ich es mir wieder anders überlege. Gerade bei so größeren Investitionen ist die Chance dafür recht groß. Zum Glück gibt es zirka eine Autostunde vom kleinen Bergdorf am Rande der Zivilisation entfernt in der großen Stadt einen eigenen Apfelladen, der noch dazu ein weißes MacBook mit einem 2 Ghz Intelprozessor Core 2 Duo lagernd hatte, also nix wie hin.

Ich hatte mir vorgenommen mich vorher im Apfelladen vom Verkäufer bequatschen zu lassen und einen auf unentschlossen und skeptisch zu machen. So wie eine keusche enthaltsame Jungfrau, die mit Bedacht von ihrem Verehrer erobert werden muss. Der Verkaufsmensch soll ja nicht gleich merken, dass ich meine Entscheidung schon längst getroffen habe. Ich will ja nicht aussehen wie ein alte Schlampe, die billig zu haben ist. Das MacBook ist ja schließlich auch nicht billig zu haben. So ließ ich mir die Geräte vorführen und stellte Fragen, deren Antworten ich schon längst kannte. Das Verkaufsgespräch geriet zu einer reinen Farce. Nebenher wurde noch im lockeren Smalltalkton Windowsbashing betrieben. Das gehört sich anscheinend so unter Mac-Usern.

Ich wurde ungeduldig, ließ mir aber nichts anmerken. Meine Erregung bezüglich des baldigen Kaufabschlusses stieg ins unermessliche. Nur als ich die knapp 1.400 Euronen auf den Tisch legen musste, regten sich in mir Zweifel an meinem Tun. Aber bevor ich meine Entscheidung rückgängig machen konnte, hatte der Verkäufer das Geld bereits eingesackt. Als ob er meinen bevorstehenden Sinneswandel spüren konnte. Freundlich lächelnd drückte er mir die Schachtel mit dem MacBook in die Hand. Meine Zweifel waren wieder weg. Glückselig grinsend und vom Endorphinrausch ganz benommen taumelte ich zum Auto zurück um die Heimfahrt anzutreten. Jedoch musste ich bald wieder umdrehen, da ich auf eine Notebooktasche vergessen hatte. Diese aber kaufte ich billig im Elektrodiscounter gegenüber. Im Apfelladen hatte ich für diesen Tag schon genug Geld ausgegeben.

Über meine ersten Schritte in MacOs X werde ich später auch was schreiben.

3 Kommentare:

aworldtocome hat gesagt…

Was machst du noch gleich beruflich?

<-- Hier Apfel-Spott einfügen -->

pk210 hat gesagt…

Beruflich mach ich was mit Internet. Noch fehlen mir dafür die passenden Programme für MacOS, aber das wird sich hoffentlich in den nächsten Wochen ändern.

Anonym hat gesagt…

Ich bin uncool, ich habe einen Windows-Laptop.

Über mich

Mein Bild
Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

Gezwittschere

Labels

kostenloser Counter