Mittwoch, Februar 27, 2008

Eine Rasur gefällig?

Es gibt wieder einmal einen Tim Burton Film mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Schon allein der erste Name ist für mich Grund genug das Kino aufzusuchen und in Kombination mit dem zweiten umso mehr. Also nichts wie rein in eine Vorstellung von "Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street". Worum geht es in dem Film? Es handelt von einem begnadeten Herrenfriseur, der nach 15 Jahren Gefangenschaft und Exil nach London zurück kehrt um sich für das an ihm und seiner Familie widerfahrenem Unrecht zu rächen. Ein Richter Namens Turpin hatte damals seine Verhaftung und Verurteilung veranlasst um sich ungestört an der schönen Frau des Friseurs zu vergreifen.

Tja, ein düsteres Thema für einen düsteren Film und meiner Meinung nach kann niemand so gut düstere Filme drehen wie Tim Burton. Ich bin ein Fan dieser melancholischen, dunklen, leicht surrealen Optik, die man immer wieder in seinen Filmen antrifft, wie zB in "Sleepy Hollow" oder "Edward mit den Scherenhänden". In "Sweeney Todd" ist dieser Stil noch wesentlich präsenter, als in seinen anderen Werken. Dreckig und verkommen präsentiert sich das London des 19 Jahrhunderts dem Zuschauer. Schwarz und Weiß sind die dominanten Farben. Ausnahmen stellen die kurzen Rückblenden und die Traumsequenz dar, die als Kontrast zum restlichen Film in kräftigen bunten Farbtönen daher kommen. Und natürlich darf man nicht das Blut vergessen, dessen Rot aus der grauen Umgebung heraus sticht. Diesen Farbton kriegt man übriges oft zu sehen, wenn der Herr Barbier seine Rasiermesser schwingt.

Dass der Herr Depp ein großartiger Schauspieler ist, hat er ja schon mehrfach bewiesen. Nun zeigt er als diabolischer Herrenfriseur der Welt, dass er auch singen kann, denn "Sweeney Todd" ist waschechtes Musical. Ein sehr makaberes noch dazu. An seiner Seite spielt die hübsche Helena Bonham Carter, von deren Gesangskünsten man sich schon in "Corpse Bride" überzeugen konnte. Mit von der Partie sind noch Alan Rickmann und Sacha Baron Cohen, den die meisten wahrscheinlich als Borat kennen und dessen Gesang auch nicht der übelste ist. Die Musik stammt von Stephen Sondheim, der das Musical im Jahre 1979 geschrieben hat und das zu dieser Zeit am Broadway aufgeführt wurde. Die Melodien sind nicht so eingängig, wie die von einem Andrew Lloyd Webber, jedoch geben sie in Kombination mit den Bildern ein harmonisches Gesamtbild ab. Vielleicht ist das auch nur eine Frage der Gewöhnung. Es ist schon öfters vorgekommen, dass mir ein Lied erst nach dem dritten oder vierten Mal hören anfängt zu gefallen. Spätestens nach der DVD Veröffentlichung werde ich es genau wissen, ob es sich mit der Musik von "Sweeney Todd" ähnlich verhält.

Unterm Strich bin ich von "Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street" schlichtweg begeistert. Optik, Inszenierung, Darsteller, da passt alles zusammen. Ein richtiger düsterer makaberer Film mit einem ordentlichen Schuss schwarzem Humor. Übrigens hat "Sweeney Todd" bei den heurigen Oscars die Auszeichnung für die beste Art Direction bekommen und das vollkommen zu recht.

3 Kommentare:

Darth Puma hat gesagt…

Mir hat der Film auch sehr gefallen. Ich war angenehm überrascht, da ich sonst kein Musical-Freund bin.
Allerdings fand ich nur Johnny Depp's Gesang wohl klingend.

aworldtocome hat gesagt…

Traue mich nicht, den zu gucken, weil gesinge.

pk210 hat gesagt…

@prophet: aber es werden auch Kehlen aufgeschlitzt.

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Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

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