Es war mal wieder Zeit das Kino aufzusuchen, obwohl Filmstarttechnisch ein bisschen eine Flaute herrscht. Grund dafür ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das sportliche Großereignis in dem 22 Männer tretenderweise einem aufgeblasenem Stück Plastik hinterherhetzen. Die Besucherzahl im Kino hatte daher eine überschaubare Größe, was den Vorteil einer nichtvorhandenen Wartezeit an der Kasse hatte und das am Freitagabend. Wäre es nicht offensichtlich, dass der Fußball verantwortlich am mangelnden Interesse am Kino ist, die Filmindustrie würde sicher wieder den Raubkopierer die Schuld für den Besucherrückgang in die Schuhe schieben.
Aber lassen wir das, kommen wir zum Film. The Sentinel sieht nach einem spannenden Thriller mit einer ausgezeichneten Besetzung aus. Leider trifft nur letztes zu und das nur bedingt. Der Film fängt ja eigentlich gut an. Man sieht anfangs den täglichen Job des Secret Service beim Präsidenten schützten, die Charaktere werden vorgestellt und die Geschichte wird langsam ins Rollen gebracht. Durch einen Informanten kommt Agent Garrison (Michael Douglas) dahinter dass es im Secret Service einen Verräter gibt der vertrauliche Informationen an eine Terroristengruppe petzt, welche wiederum dem Präsidenten an den Kragen will. Schließlich wird durch Indizien Garrison als Petze verdächtigt, dieser ist natürlich unschuldig, niemand glaubt ihm, er haut ab, geht der Intrige auf eigene Faust nach und bla bla bla.... Kennt man alles schon, denn es gibt etliche Filme mit ähnlicher Handlung. Daher ist The Sentinel ziemlich vorhersehbar was der Spannung nicht gerade zu Gute kommt.
Bis zur ersten Hälfte ist The Sentinel ganz in Ordnung, doch spätestens ab der Flucht von Garrison vor seien Kollegen fängt der Film an schlecht zu werden. Logikfehler tun sich auf und die Aktionen der einzelnen Charaktere wirken zusehends unglaubwürdiger. Die Geschichte lässt einige Dinge offen wie z.B. das Motiv der Terroristen, die alle samt ex KGB-Agenten sind. Warum wollen die den Präsidenten töten? Und warum gehen sie bei ihrem Attentat so stümperhaft vor? Eine Antwort auf diese und andere Fragen haben sich die Drehbuchautoren gespart.
Die Schauspieler erfüllen alle ihren Job und mehr auch nicht. Michael Douglas spielt seinen Garrison routiniert, Kiefer Sutherland spielt eigentlich Jack Bauer obwohl er im Film David Breckinridge heißt, Eva Longoria ist meistens damit beschäftigt ihren Kollegen hinterher zu hüpfen und Kim Bassinger macht einen auf ängstliche First Lady. Große Leistungen gibt es keine zu sehen.
Unterm Strich war The Sentinel für mich eine Enttäuschung, ich hatte mir mehr erwartet. Der Film fängt interessant an und endet in einem Desaster. Auf meiner persönlichen Wertungsskala 4 von 10 Punkten.
Kleines Detail am Rande. Die Figur des Präsidenten ist auch fern jeder Glaubwürdigkeit. Labert der doch glatt bei einer Rede auf einem G8 Gipfel was von der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls und der Hilfe für Afrika. HA! Da fließt sicher noch sehr viel Wasser die Donau runter, bevor ein US-Präsident so was sagt.
Samstag, Juni 17, 2006
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