Samstag, Oktober 07, 2006

Jugendschutz, so geht das!

Über das Thema Gewalt in Filmen und Spielen, sowie deren Einfluss auf die geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, wird ja schon seit Jahren debattiert und zwischendurch immer wieder angeheizt durch Wortmeldungen von irgendwelchen Politikern, welche lautstark nach einem Verbot schreien. Zumindest ist das in Deutschland so. Hier in Österreich gibt es keinen öffentlichen Diskurs über dieses Thema. Mir ist jedenfalls keiner aufgefallen. Unsere populistischen Politiker haben andere Sorgen, so wird von einem gerne das Schreckgespenst des Islams an die Wand gemalt und ein anderer wiederum vertreibt sich die Zeit damit medienwirksam Ortstafeln zu verrücken, aber das ist eine andere Geschichte.

Nun wird auch bei uns über Medien mit jugendgefährdenden Inhalten öffentlich gesprochen. Der Österreichische Rundfunk (ORF) hat in Zusammenarbeit diverses Ministerien und Elternorganisationen vor kurzem eine Kampagne zu diesem Thema gestartet. Es wird dabei aber nicht alles verteufelt und lautstark nach Verbote gerufen, nein ganz und gar nicht. Zu meiner großen Freude wird die Thematik sachlich und vernünftig behandelt. Man versucht hier mit Radio- und Fernsehspots die Eltern dafür zu sensibilisieren, was sich ihre Kinder so am Computer oder im Fernsehen anschauen, und man fordert sie dazu auf, sich aktiver mit dem multimedialen Angebot auseinander zu setzen. Besonders im Fernsehspot wird den Erziehungsberechtigten auf sehr eindringliche Weise gezeigt worin ihr Aufgabe besteht.

Auf der Seite jugendschutz.orf.at finden interessierte Eltern Links zu den Webseiten von einzelnen Organisationen auf denen sie zu weiterführende Informationen kommen können. Diese Lösung, das muss ich jetzt sagen, ist ziemliche Scheiße. Der Interessent muss recht viel Zeit mitbringen und sich durch einen Haufen von unterschiedlichen Seiten klicken. Wenig versierte User können sich hier schnell verlaufen. Ich meine es wäre klüger gewesen alle hilfreichen Beiträge und Infos über Medien mit jugendgefährdenden Inhalten auf einer einheitlichen Website zusammen zu fassen und über eine strukturierte Navigation die Leute durch die einzelnen Bereiche zu führen. Die Ahnungslosigkeit der Eltern ist ja das Hauptproblem bei dieser Angelegenheit und das Ziel sollte es sein, ihnen auf leichte Art das nötige Wissen zu vermitteln, aber mit dem Internetauftritt wird das leider nicht erreicht.

Grundsätzlich finde ich den Ansatz, die Eltern direkt anzusprechen, äußerst begrüßenswert, schließlich sind sie ja dafür verantwortlich, was ihre Kinder in ihre Freizeit so zu sehen bekommen. Es kann ja nicht sein, in einem freien demokratischen Land über Gesetze und Verbote den Eltern diese Aufgabe abzunehmen, so wie es mancher Politiker in Deutschland es lautstark fordert. Die Kampagne des ORF schafft es zwar über die Spots das Interesse zu wecken, macht jedoch bei der Wissensvermittlung große Fehler, zumindest im Internet, die Telefonhotline habe ich noch nicht ausprobiert.

1 Kommentar:

aworldtocome hat gesagt…

Hoffentlich werden diese kranken Killerspiele bald alle verboten. Immer dieses Geballer. Da werden die Kinder ja *prust* huarharhar! QUATSCH!

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Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

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