Von „Memento“ war ich schwer beeindruckt und „Batman Begins“ erwies sich als positive Überraschung. Daher ging ich mit recht hohen Erwartungen in die Vorstellung von Christopher Nolans neuestem Werk „The Presige“ und wurde nicht enttäuscht. Worum geht es? Es geht um zwei Bühnenmagier im 19. Jahrhundert, welche ihre Karriere zuerst gemeinsam als Assistenten bei einem Zauberkünstler beginnen. Nach einem tragischen Unfall während einer Vorstellung trennen sich die Beiden im Streit und starten jeweils mit einer eigenen Bühnenshow. Dadurch werden sie zu Rivalen und ein Kampf um die Gunst des Publikums und die Geheimnisse des jeweils anderen beginnt.
„The Prestige“ fängt eigentlich mit dem Ende der Handlung an und erzählt über mehrere Rückblenden in unterschiedlichen Zeitebenen die Geschichte. Das hört sich vielleicht kompliziert an, ist es aber nicht. Zumindest nicht, wenn man die meiste Zeit seine Aufmerksamkeit dem Geschehen auf der Leinwand schenkt. Tätigkeiten wie zwischendurch aufs Klo gehen oder Popcorn holen sollte man vermeiden, ansonsten könnte es etwas verwirrend werden. Obwohl ich sowieso kein Verständnis für Leute habe, die mitten im Film den Saal verlassen um ihren niederen Instinkten nach zu gehen. So etwas regelt man vor der Vorstellung. Diese Leute sind dann schon selber Schuld, wenn sie bei der Handlung nicht mehr mitkommen, aber ich schweife ab. Ich war von der verschachtelten Erzählweise äußerst angetan. Der Herr Nolan schafft es ausgezeichnet einen in der Geschichte zuerst in eine Richtung zu leiten um dann plötzlich eine Kehrtwendung zu machen. Mysteriöse Dinge geschehen und werden erst gegen Ende hin aufgeklärt. Zwischendrin gibt es Momente in denen die Handlung etwas träge wird, aber nur um dann gleich darauf wieder an Fahrt auf zu nehmen.
Für die Rollen wurden erstklassige Darsteller wie Christian Bale, Hugh Jackman, Michael Caine und Scarlett Johansson verpflichtet. Auch David Bowie darf hier mal wieder ein bisschen schauspielern, zwar nur in einer Nebenrolle, aber dafür hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Positiv aufgefallen ist mir vor allem der Herr Jackman, der nun mal außerhalb eines Actionfilms sein Talent unter Beweis stellen darf. Der Herr Bale ist meiner Meinung nach sowieso über jeden Zweifel erhaben. Bis jetzt hat mir jeder Film mit ihm in einer Hauptrolle sehr gut gefallen. Ach und dann ist da ja auch noch die fast schon unverschämt hübsche und großartige Frau Johansson, leider aber nur in einer Nebenrolle.
Bei der optischen Präsentation spielt „The Prestige“ in der oberen Liga mit. Egal ob prunkvoller Theatersaal, voll gestopfte Künstler Werkstätten oder die dreckigen Straßen von London. Die Sets sind detailliert und wirken durchwegs glaubwürdig. Jedoch stehen immer die Handlung und die Charaktere im Vordergrund. Effekte und Ausstattung dienen in erster Linie zur Unterstützung der Geschichte und verkommen nie zum Selbstzweck. Diese Zurückhaltung und den wohldosierten Einsatz von Effekten konnte man beim Herrn Nolan auch schon in „Batman Beginns“ sehen.
„The Prestige“ ist ein ganz großartiger Film, der später sicher auch in meine DVD-Sammlung zu finden sein wird. Einzig ein paar Längen in der Handlung könnte man bekritteln, aber die sind letztendlich auch nur halb so wild. Wirklich negativ in Erinnerung geblieben ist mir nur ein Frau zwei Reihen links vor mir. Deren Mobiltelefon klingelte während der Vorstellung und sie hat gefühlte 15 Minuten in ihrer Handtasche rumgewühlt, bis sie es endlich fand und zum schweigen brachte. Während so eines Moments bin ich stark dafür in solchen Fällen Strafen wie beim Käse-Fondue essen einzuführen. Wessen Handy einmal im Kino klingelt, bekommt beim ersten Mal fünf Stockhiebe, beim zweiten Mal zwanzig Peitschenhiebe. Beim dritten Mal geht er mit einem Gewicht an den Füßen in den nächsten See baden. Glaubt mir, ich war schon in 2 Filmvorstellungen, in denen die dritte Strafe zum Einsatz gekommen wäre. Ach, ich schweife schon wieder ab. Auf meiner persönlichen Wertungsskala bekommt „The Prestige“ 9 von 10 Punkte.
Mittwoch, Jänner 17, 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
will ich ma sehen, aber irgendwie wirkt der medienmäßig so unterpräsent!
hm, ich warte noch, bis es ihn auf DVD gibt.
Kommentar veröffentlichen