Dienstag, April 24, 2007

Der Griff nach der Sonne

Man nehme ein bisschen was von „Event Horizon“ und ein weinig „2001 – A Space Odyssey“, vermenge das dann mit einem unverbrauchten Bedrohungsszenario sowie einer gesunden Portion an Spannung und schwups, schon hat man einen ganz wunderbaren Sience Fiction Thriller. Danny Boyle hat das gemacht und mit „Sunshine“ einen ganz großartigen Film abgeliefert.

Worum geht’s: 2053, die Menschheit steht kurz vor dem Ende ihrer Existenz. Verantwortlich dafür ist die Sonne, welche langsam an Kraft verliert und gerade am erlöschen ist. Eine Gruppe von Menschen macht sich an Bord des Raumschiffes ICARUS II auf den langen und beschwerlichen Weg zum Zentralstern unseres Planetensystems. Mit dabei eine gewaltige Bombe, mit deren Hilfe sie versuchen wollen, der Sonne wieder mehr Leben einzuhauchen. Dass diese abenteuerliche Reise nicht ohne dramatische Zwischenfälle abläuft, wird wohl niemanden überraschen.

Erst vor knapp einem Monat bin ich zufällig über den Trailer von „Sunshine“ gestolpert und war von den gezeigten Bildern überaus angetan. Jedoch besteht bei Trailern ja immer die Gefahr, dass die Filmemacher hierfür die besten Szenen verheizen und hinterher ist es doch nur ein unterdurchschnittlicher Film. Bei „Sunshine“ trifft das aber zum Glück nicht zu. Meine Erwartungen wurden vollends erfüllt. Mich hat neben dem neuartigen Bedrohungszenario vor allem die brillanten Visuellen Effekte beeindruckt. Ich fand schon die erste Vorbeilflugszenen der ICARUS II, mit ihrem gewaltigen pilzförmigen Hitzeschild an der Vorderseite, ganz großartig. Leider zeigt das hiesige Multiplexkino „Sunshine“ nur in einem seiner kleineren Minisäle. Der Film hätte es eigentlich verdient auf der Monsterleinwand im großen Saal gespielt zu werden, aber der wird noch immer von „300“ besetzt.

Bei der Geschichte hat sich der Drehbuchautor Alex Garland, wie ich oben schon angedeutet habe, von diversen anderen Filmen inspirieren lassen. Liebhaber der Sience Fiction werden daher schon erahnen können, was im Film als nächstes passieren wird. Die Spannung leidet darunter aber nicht wirklich. Ansonsten ist alles drin was zu so einem Film gehört. Zwischenmenschliche Beziehungen, Moralische Krisen, Dramatik, Momente der Hoffnungslosigkeit und natürlich auch ein wenig Action. Schauplatz der Handlung ist die meiste Zeit das klaustrophobische Innere des Raumschiffes, das vom Design her futuristisch wie auch funktionell gestaltet wurde. Nett fand ich die Idee mit dem Bordcomputer der ICARUS, welcher ein wenig an HAL aus „2001 – A Space Odyssey“ erinnert.

Mit „Sunshine“ hat es mal endlich wieder ein ordentlicher Weltraumthriller ins Kino geschafft. Ich fand ihn, bis auf ein paar kleinere Logikfehler und einem Ende, dass qualitativ vielleicht nicht ganz mit dem Rest des Filmes mithalten kann, ganz großartig, daher gibt es auf meiner persönlichen Wertungsskala 8 von 10 Punkten.

3 Kommentare:

aworldtocome hat gesagt…

Klingt besser als ich mir vorstellte. Ich finds nur beim TV-Trailer schlimm dass sie das "Requiem for a Dream" Theme klauen wie so viele Filme zuvor.

pk210 hat gesagt…

Stimmt, das "Requiem for a Dream" Theme wird gerne geklaut und in Trailer verwurstet, aber ich kann es verstehen. Dieser dramatische Anstieg in der Musik passt für diesen Zweck perfekt.

Darth Puma hat gesagt…

Hmm, ich überlege noch, ob ich mir den Film im Kino ansehen soll oder auf die DVD warte. Wahrscheinlich kommt der Film aber auf einer großen Leinwand besser rüber.

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