Donnerstag, Mai 04, 2006

Popetown

Gestern zeigte MTV erstmalig Popetown im deutschen Fernsehen und im Grunde wäre mir das egal gewesen, hätten nicht die konservativen Rechten in Deutschland so einen Wirbel drum gemacht. Daher hatte ich das dringende Bedürfnis mir diese Serie mal anzuschauen.

Um was geht es in Popetown? Es geht um einen Papst, der sich aufführt wie ein Kleinkind, um den Assistenten dieses Papstes, der ständig um Schadensbegrenzung bemüht ist und drei Kardinälen, die ihre Zeit damit verbringen im Luxus zu schwelgen und neue Einnahmequellen für die Kirchenkasse zu erschließen. MTV bezeichnet Popetown als satirisches Cartoon-Format.

Also ich fand die erste Folge gestern irgendwie blöd. Die Optik wirkt billig und die Charaktere sind selbst für einen Cartoon völlig überzeichnet. Das wäre eigentlich nicht so schlimm wenn die Handlung passt und man wass zu lachen hat. Leider happerts da bei Popetown auch. Die Gags sind zum größten Teil recht kindisch und haben mir hier und da höchstens einen Schmunzler entlockt. Bei der Folge musste ich eigentlich nur zweimal schmunzeln. Zuerst bei der Stelle als die blonde aufgetakelte tussenhafte Nachrichtennonne ihren Auftritt hatte. Bei ausgeschalteter Kamera war sie das harte zynische Miststück, war die Kamera aber an, dann machte sie einen auf nette mitfühlende Nachrichtensprecherin. Das zweite Mal bei der Eselsbrücke, die sich das jüdische Papstdouble für das Kreuzzeichen zurechtgelegt hatte ("Brille, Hoden, Brieftasche, Uhr"). Ansonsten fand ich die Witze recht einfallslos. Von einer bissigen satirischen Kritik an der Katholischen Kirche merkte ich nichts.

MTV hatte die Ausstrahlung der ersten Folge in eine Live-Diskussionsrunde eingebettet, zu der sie Vertreter aus Kunst, Kultur, Medien und Politik eingeladen haben. Wer das genau war weiß ich jetzt nicht mehr, bis auf Smudo von den Fantastischen 4 war mir keiner der Personen geläufig. Über das Internet und per Telefon konnte sich auch der geneigte Zuseher in der Sendung zu Wort melden. Die Diskussion lief recht gesittet und zivilisiert ab. Fürsprecher und Gegner der Serie kamen gleichermaßen zu Wort. Im Großen und Ganzen war es also ziemlich langweilig. Wesentlich spannender wäre es gewesen wenn die scharfen Kritiker von Popetown ebenfalls dabei gewesen wären, aber die Vertreter der CDU/CSU und der Katholischen Kirche hatten wohl nicht den Mut keine Zeit zu kommen. Schade, hätte lustig werden können.

Unterm Strich kann man sagen, da wurde viel Lärm um Nichts gemacht. Wer satirische Komik mag, der ist bei South Park oder den Simpsons besser aufgehoben.

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