Mittwoch, Jänner 31, 2007

Ah, da ist er wieder,…

…der Bildungsauftrag. Schon seit Jahren hat man ihn vermisst, aber mit dem neuen Führungsteam hat der ORF in offenbar wieder gefunden. In der vergangenen Woche dominierte ein Thema den Großteil der österreichischen Medien: Der Klimawandel. Der ORF hat sich einen Themenschwerpunkt gesetzt. Egal ob Fernsehen, Radio oder Internet, überall fanden sich Beiträge, Reportagen, Dokumentationen oder Filme zum Thema globale Erwärmung und der daraus resultierenden Folgen. Als Österreicher war es dadurch nahezu unmöglich sich dem zu entziehen. Aber eigentlich ist das auch gut so. Das Thema Klimawandel ist ein sehr ernstes Thema, das jeden Bewohner auf diesen Planeten betrifft. Ich finde es äußerst begrüßenswert, dass sich der ORF der Sache annimmt und versucht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit stärker darauf zu lenken.

Auftakt zu dieser Themenwoche war der Film „The Day After Tomorow“, der es mit den Auswirkungen zwar etwas übertreibt, aber mit imposanten Bildern aufwarten kann. In den Tagen danach ging es seriöser weiter. Die wöchentlichen Belangsendungen des ORF waren fast ausschließlich mit Beiträgen über den Klimawandel gefüllt. Es gab Live-Diskussionen mit Experten im Fernsehen und in den Radioprogrammen konnten man unter anderem Tipps zum Energiesparen hören. Von den vielen Sendungen habe ich leider nur eine Universumdokumentation und den Außlandsreport gesehen, diese waren jedoch überaus interessant und auch ein wenig beängstigend. Mancher wird sich bei dem Thema denken: Na und? Es wird halt ein bisschen wärmer, das ist ja nicht so schlimm. Das mag jetzt vielleicht etwas überspitzt formuliert sein, ich jedoch glaube, dass viele Leute in unseren Breiten diese Meinung vertreten. Diesen Irrtum wollte der ORF mit seinen Sendungen unter anderem korrigieren. Die Beiträge zielten vor allem darauf ab die globalen Zusammenhänge verständlich zu machen und zu zeigen, wie indirekte Folgen des Klimawandels sich regional auswirken.

Neben extremeren Wetterkapriolen, entsteht noch eine Reihe von anderen Problemen, mit denen sich die Menschheit in Zukunft auseinandersetzten muss. Durch das Abschmelzen der Polkappen steigt der Meeresspiegel. Die Regierung von Tuvalu hat bereits damit begonnen ihre Bevölkerung zu evakuieren. Zehntausende Menschen müssen ihr Zuhause verlassen und nach Neuseeland emigrieren. Dass die Inseln von Tuvalu in naher Zukunft auf Grund der Klimaerwärmung nicht mehr bewohnbar sein werden, ist bereits Fakt und nicht mehr Rückgängig zu machen. Ähnlich wird es auch vielen anderen Menschen, die in Küstennähe leben, ergehen. Wo die einen zu viel Wasser abkriegen, bekommen andere nun zu wenig. Dürreperioden dauern länger und die Wüstengebiete dehnen sich aus. Auch da werden viele Menschen gezwungen sein ihre Heimat zu verlassen. Die südlichen Staaten unseres reichen Europas haben jetzt schon mit einem Flüchtlingsstrom aus Afrika zu kämpfen und in den kommenden Jahren wird sich das wohl noch verschlimmern.

Eine Reihe von Tierarten, wie z.B. der Eisbär, werden ihren Lebensraum verlieren und über Kurz oder Lang aussterben. Andere wiederum werden sich stärker vermehren können. Das betrifft vor allem Insekten. Einige Arten breiten sich weiter in nördliche Regionen aus und bringen dabei auch Krankheitserreger mit, die dann für die dortigen Bewohner zu einem Problem werden. Eine unerwartete Konsequenz hat die Klimaerwärmung für die Karibischen Inseln. Wegen verstärkter Windaktivitäten über dem Atlantik wird mehr Sand als normal aus der Sahara in die Karibik getragen. Mit dem Sand kommt auch ein Pilz über das Meer, der unter der dortigen jungen Bevölkerung Asthmaerkrankungen auslöst und die Korallen in den umgebenden Gewässern schädigt.

Das oben genannte ist natürlich nur ein winzig kleiner Teil der Auswirkungen der globalen Erwärmung. In den Massenmedien hört man von solchen Dingen wenig. Nur wenn ein Hurrikan eine Großstadt zerstört, wird mal der Klimawandel erwähnt. Angesichts dieser Entwicklungen erscheint mir die Diskussion hier geradezu grotesk. Ich hoffe dieser Themenschwerpunkt des ORF war nicht umsonst und hinterlässt bei den Zusehern einen bleibenden Eindruck. Bei mir hat er es jedenfalls geschafft.

Montag, Jänner 29, 2007

In weiblicher Begleitung

Heute war ich mit meinem kleinen feuerwehrroten Auto im Außendienst. Mit dabei erstmalig eine erotische Frauenstimme. Leider war die Konversation recht einseitig und etwas unterkühlt. Die Wortmeldungen der Frauenstimme beschränkten sich auf „bitte rechts halten“, „in 200 Meter links abbiegen“ oder „fahren Sie gerade über den Kreisverkehr“. Apropos „fahren Sie gerade über den Kreisverkehr“, ich frage mich, wie viele Menschen auf dem Planeten diese Anweisung wörtlich nehmen. Das es solche Menschen geben muss, wurde mir schon vor einigen Monaten verdeutlicht, als ich nicht umhin kam zwei gradlinige Reifenspuren im runden Rasenfleck eines Kreisverkehres zu bemerken.

Freitag, Jänner 26, 2007

Die Flaggen unserer Väter

Der zweite Weltkrieg erfreut sich nicht nur bei Entwicklern von Strategiespielen und Ego-Shootern großer Beliebtheit, auch die Filmindustrie verwurstet das Szenario gerne für ihre Produktionen. Clint Eastwood hat gleich zwei davon auf einem Streich gedreht. Einer davon ist „Flags Of Our Fathers“. Der Film erzählt die Geschichte von den Marines, die dabei fotografiert wurden, als sie gerade während einer Kampfpause auf der japanischen Insel Iwo Jima eine amerikanische Flagge aufstellten. In der Heimat kam das Foto in die Zeitungen und wurde unter der Bevölkerung ernorm populär. Das Bild gab ihnen Hoffnung, dass der Krieg bald ein Ende haben wird. Das Militär nutzte diese Gelegenheit und holte sich die abgebildeten Soldaten für eine Marketingaktion für Kriegsanleihen in die Heimat zurück.

Als ich mich im Kinosessel gemütlich machte, erwartete ich schon mal das Schlimmste und rechnete damit vom überschwänglichen amerikanischen Patriotismus niedergewalzt zu werden. Aber zum Glück trat diese Befürchtung nicht ein. Der Patriotismus hielt sich in überschaubaren Grenzen, stattdessen traf mich etwas anderes unvorbereitet. Ich hatte nicht mit aufwendigen und knallharten Kampfsequenzen gerechnet. Die Invasion der Amerikaner auf Iwo Jima wird hier in spektakulären Bildern in Szene gesetzt. Ich musste dabei unwillkürlich an die Landung in der Normandie aus „Der Soldat James Ryan“ denken. Ähnlichkeiten in der Intensität und der Gewaltdarstellung kann man durchaus erkennen. Da Steven Spielberg „Flags Of Our Fathers“ mitproduzierte, könnte man glauben, dass Herr Spielberg dem Herrn Eastwood bei diesen Szenen ein bisschen geholfen hat.

Das Schlachtfeld ist im Film aber eigentlich nur ein Nebenschauplatz. Den Grossteil der Handlung nimmt die Werbereise der drei Soldaten von dem berühmten Foto durch die Städte der USA ein. Der Krieg hat sie traumatisiert und sie fühlen sich nicht als Helden, trotzdem müssen sie sich von der Bevölkerung als solche feiern lassen. Nicht jeder von ihnen kann mit dieser Situation umgehen. Hier wird der Film streckenweise ziemlich emotional, an manchen Stellen vielleicht etwas zu emotional für meinen Geschmack. Clint Eastwood schafft es aber gut die zwiespältige Situation einzufangen in der sich diese Soldaten befinden. Nur bei den Zeitsprüngen in der Handlung hätte er sich etwas zurück halten können.

Unterm Strich ist „Flags Of Our Fathers“ ein solides Kriegsdrama mit ein bisschen Action, vielen Emotionen und für die Thematik erstaunlich wenig Pathos. Auf meiner persönlichen Wertungsskala gibt das 7 von 10 Punkten.

Ich bin schon mal auf „Letters From Iwo Jima“ gespannt. Dieser Film wurde ja von Clint Eastwood gleich in einem Aufwisch zusammen mit „Flags Of Our Fathers“ gedreht und beleuchtet die Schlacht auf der Insel aus japanischer Sicht.

Mittwoch, Jänner 24, 2007

So, wieder online,…

…mehr oder weniger. Die Internetverbindung dümpelt nun vor sich hin, dass es einfach nur ein Ärgernis ist. Was soll man aber machen? Hier im kleinen Bergdorf am Rande der Zivilisation ist die Auswahl an Zugangsprovidern recht übersichtlich. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Die eine ist arschlangsam und teuer, aber dafür halbwegs zuverlässig. Die andere ist sauschnell und „relativ günstig“, aber dafür bekomme ich da die meiste Zeit nur „Fehler: Server nicht gefunden“ zu Gesicht. Zurzeit bin ich bei der sauschnellen und hoffe bald wieder mehr Internetseiten als Fehlermeldungen zu sehen. Prophylaktisch habe ich schon mal ein Gebet an die Götter geschickt. Vielleicht hilft es ja was. Der Kundenbetreuer beim Zugangsprovider leitet meine Anrufe inzwischen schon zu dem da um.

Na ja, zumindest hatte ich heute einen recht spektakulären Sonnenaufgang:

Montag, Jänner 22, 2007

Ensel und Krete gingen in den Wald

Oh, mein Internet funktioniert mal für 5 Minuten. Diese Gelegenheit muss natürlich für etwas Sinnvolles genutzt werden, z. B. für einen belanglosen Blogeintrag:

Wegen nicht funktionierendem Internet und dem wieder aufkeimendem Fingerkrampf nach exzessiven Computerspielen, bot es sich doch an mal den sonnigen warmen Sonntag im Jänner zu nutzen und ein Buch fertig zu lesen. Ich nahm mir einen halbwegs gemütlichen Sessel und pflanzte mich bekleidet in einem feuerwehrroten T-Shirt auf den Balkon um in den warmen Sonnenstrahlen die letzten Kapitel von „Ensel und Krete“ zu lesen, einem Märchen aus Zamonien von Hildegunst von Mythenmetz, übersetzt aus dem zamonischen von Walter Moers. Ein ganz hervorragendes Buch, voll von wunderbaren fantastischen Einfällen. Zwei Fhernachenkinder verlaufen sich im Großen Wald und erleben dort einige haarsträubende Abenteuer. Die Handlung wird unterhaltsam beschrieben und es mangelt nicht an Spannungsmomenten, welche von den Mythenmetzischen Abschweifungen, einem neuartigen Erzählstil, noch weiter verschärft werden, da der Autor diese meistens unerwartet im Buch zum Einsatz bringt.

„Ensel und Krete“ ist quasi der Nachfolgeroman von „Die 13 ½ Lebend des Käpten Blaubär“. Die beiden Geschichten sind auf dem Kontinent Zamonien angesiedelt und hängen zwar nicht direkt zusammen, aber es ist von Vorteil das Vorgängerbuch zu kennen, da man sonst nichts von den diversen Anspielungen hat. Ich habe inzwischen den Kontinent Zamonien mit all seinen verrückten, liebenswürdigen und gefährlichen Bewohnern richtig ins Herz geschlossen. Eine solch ungewöhnliche, detailreiche und phantasievoll beschriebene Welt ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Man könnte Zamonien im weitesten Sinne mit Michael Endes Fantasien vergleichen, nur ist Herrn Moers Welt wesentlich humorvoller und farbenfroher. Ich bin jedenfalls davon begeistert und kann die Bücher jedem empfehlen der auch nur ein kleines bisschen was für fantastische Literatur übrig hat.

Vor zu wenig Zamonien-Lesestoff brauche ich mich momentan nicht zu fürchten, da mit „Rumo und Die Wunder im Dunkeln“ und „Die Stadt der träumenden Bücher“ noch zwei ordentlich dicke Bücher der Lesung harren. Jetzt werde ich aber mal „Das Lied von Eis und Feuer 1. Die Herren von Winterfell“ in Angriff nehmen. Dieser Roman liegt schon ein paar Monate bei mir rum und schreit jetzt förmlich danach gelesen zu werden. Schließlich will ich ja ordentlich mit klugscheißen können, wenn HBO die Buchreihe tatsächlich verfilmt und als Serie ins Fernsehen bringt.

Und bevor ich es noch vergesse, schön darauf achten: Hexen stehen immer zwischen Birken.

Freitag, Jänner 19, 2007

Scheiß Internet

Meine Internetverbindung im Büro spinnt. Ständig kommt es zu Verbindungsabbrüchen. Äußerst unpraktisch das Ganze. Die Techniker vom Zugangsprovider waren schon mehrmals da und haben die Hardware durchgecheckt mit dem Ergebnis, dass bei der alles in bester Ordnung ist. Jetzt wurde der Server, welcher die Accounts verwaltet, als Übeltäter ausgemacht. Mal schauen ob die Techniker ihm diese Faxen wieder austreiben können. Diese Verbindungsabbrüche sind richtig lästig geworden. Es ist für mich nahezu unmöglich geworden in Ruhe durch die Blogosphere zu surfen. Inzwischen ist es schon soweit gekommen, dass ich sogar was arbeite nur um die Zeit tot zu schlagen. Dieser Zustand ist nicht mehr tragbar. Das muss ein Ende haben!

PS: Diesen Beitrag online zu stellen war unter den oben genannten Umständen ein äußerst krampfhaftes und nervenaufreibendes Unterfangen.

Mittwoch, Jänner 17, 2007

Abracadabra

Von „Memento“ war ich schwer beeindruckt und „Batman Begins“ erwies sich als positive Überraschung. Daher ging ich mit recht hohen Erwartungen in die Vorstellung von Christopher Nolans neuestem Werk „The Presige“ und wurde nicht enttäuscht. Worum geht es? Es geht um zwei Bühnenmagier im 19. Jahrhundert, welche ihre Karriere zuerst gemeinsam als Assistenten bei einem Zauberkünstler beginnen. Nach einem tragischen Unfall während einer Vorstellung trennen sich die Beiden im Streit und starten jeweils mit einer eigenen Bühnenshow. Dadurch werden sie zu Rivalen und ein Kampf um die Gunst des Publikums und die Geheimnisse des jeweils anderen beginnt.

„The Prestige“ fängt eigentlich mit dem Ende der Handlung an und erzählt über mehrere Rückblenden in unterschiedlichen Zeitebenen die Geschichte. Das hört sich vielleicht kompliziert an, ist es aber nicht. Zumindest nicht, wenn man die meiste Zeit seine Aufmerksamkeit dem Geschehen auf der Leinwand schenkt. Tätigkeiten wie zwischendurch aufs Klo gehen oder Popcorn holen sollte man vermeiden, ansonsten könnte es etwas verwirrend werden. Obwohl ich sowieso kein Verständnis für Leute habe, die mitten im Film den Saal verlassen um ihren niederen Instinkten nach zu gehen. So etwas regelt man vor der Vorstellung. Diese Leute sind dann schon selber Schuld, wenn sie bei der Handlung nicht mehr mitkommen, aber ich schweife ab. Ich war von der verschachtelten Erzählweise äußerst angetan. Der Herr Nolan schafft es ausgezeichnet einen in der Geschichte zuerst in eine Richtung zu leiten um dann plötzlich eine Kehrtwendung zu machen. Mysteriöse Dinge geschehen und werden erst gegen Ende hin aufgeklärt. Zwischendrin gibt es Momente in denen die Handlung etwas träge wird, aber nur um dann gleich darauf wieder an Fahrt auf zu nehmen.

Für die Rollen wurden erstklassige Darsteller wie Christian Bale, Hugh Jackman, Michael Caine und Scarlett Johansson verpflichtet. Auch David Bowie darf hier mal wieder ein bisschen schauspielern, zwar nur in einer Nebenrolle, aber dafür hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Positiv aufgefallen ist mir vor allem der Herr Jackman, der nun mal außerhalb eines Actionfilms sein Talent unter Beweis stellen darf. Der Herr Bale ist meiner Meinung nach sowieso über jeden Zweifel erhaben. Bis jetzt hat mir jeder Film mit ihm in einer Hauptrolle sehr gut gefallen. Ach und dann ist da ja auch noch die fast schon unverschämt hübsche und großartige Frau Johansson, leider aber nur in einer Nebenrolle.

Bei der optischen Präsentation spielt „The Prestige“ in der oberen Liga mit. Egal ob prunkvoller Theatersaal, voll gestopfte Künstler Werkstätten oder die dreckigen Straßen von London. Die Sets sind detailliert und wirken durchwegs glaubwürdig. Jedoch stehen immer die Handlung und die Charaktere im Vordergrund. Effekte und Ausstattung dienen in erster Linie zur Unterstützung der Geschichte und verkommen nie zum Selbstzweck. Diese Zurückhaltung und den wohldosierten Einsatz von Effekten konnte man beim Herrn Nolan auch schon in „Batman Beginns“ sehen.

„The Prestige“ ist ein ganz großartiger Film, der später sicher auch in meine DVD-Sammlung zu finden sein wird. Einzig ein paar Längen in der Handlung könnte man bekritteln, aber die sind letztendlich auch nur halb so wild. Wirklich negativ in Erinnerung geblieben ist mir nur ein Frau zwei Reihen links vor mir. Deren Mobiltelefon klingelte während der Vorstellung und sie hat gefühlte 15 Minuten in ihrer Handtasche rumgewühlt, bis sie es endlich fand und zum schweigen brachte. Während so eines Moments bin ich stark dafür in solchen Fällen Strafen wie beim Käse-Fondue essen einzuführen. Wessen Handy einmal im Kino klingelt, bekommt beim ersten Mal fünf Stockhiebe, beim zweiten Mal zwanzig Peitschenhiebe. Beim dritten Mal geht er mit einem Gewicht an den Füßen in den nächsten See baden. Glaubt mir, ich war schon in 2 Filmvorstellungen, in denen die dritte Strafe zum Einsatz gekommen wäre. Ach, ich schweife schon wieder ab. Auf meiner persönlichen Wertungsskala bekommt „The Prestige“ 9 von 10 Punkte.

Sonntag, Jänner 14, 2007

Musik zum Sonntag

Es hatte schon ein bisschen was Kitschiges an sich, als ich im sonnendurchfluteten Wald rumlatschte und dabei Mozarts Streicher Quartett Nr. 17 im Ohr hatte. Irgendwie gruselig wurde es mir bei der Kombination dunkles Unterholz und Tschaikowskys Tanz der Zuckerfee. Dafür mangelte es nicht an Melodramatik, als ich mich beim Rasten unter gewaltigen Tannen mit Mozarts Klarinetten Konzert in A Moll beschallte. Seine Klavier Sonate Nr. 11 erwies sich jedoch für das Bergauf gehen als überaus ungünstig. Die flotte Melodie wollte nicht zu meiner trägen Schnauferei passen und sie verursachte überdies noch unnötigen Stress.

And now something completly different:
Heute hatte ich das erste Mal seit langem wieder einen ordentlichen Krampf vom vielen Computerspielen in meinen Händen. Vielleicht hätte ich nach den ersten drei Stunden mit Twilight Princess doch eine Pause einlegen sollen, anstatt gleich mit den nächsten drei weiter zu machen. Rückblickend finde ich es jedoch erstaunlich, dass mich in dieser Zeit nie der Ruf der Natur ereilte.

Mittwoch, Jänner 10, 2007

Geschmacksverirrungen?

In den letzten Jahren konnte ich beobachten, dass mein Musikgeschmack wie ein fettes Hausschwein im Bierrausch von einem Genre zum anderen torkelte. Angefangen bei den Corrs hin zu den Wir sind Helden über die Ausseer Hardbradler weiter zu Coldplay. Zwischendurch kamen mal die Global Kryner, dann war mal Rammstein hoch im Kurs bis ich plötzlich bei Jack Johnson gelandet bin, um danach dann die Arctic Monkeys gut zu finden. Zuletzt säuselten Snow Patrol, Lily Allen und Katie Melua in mein Ohr bis sie laut dröhnend von Franz Ferdinand, Audioslave und Mando Diao abgelöst wurden. In der Zeit dazwischen lauschte ich auch mal der Musik von Goldfrapp und den Gorillaz.

Seit Beginn des Jahres hat die Angelegenheit plötzlich aber völlig neue Formen angenommen. Wer nun meinen MP3-Player einschaltet, dem werden Kompositionen von Tschaikowsky und Mozart ins Ohr geschmettert. Derzeit liegen die Songs aus dem Nussknackerballett weit oben auf der Abspielliste. Die Musik wirkt irgendwie beruhigend auf mich, ein Umstand, der sich während nervigen Situationen beim Autofahren als vorteilhaft herausstellte. Momentan finde ich klassische Musik richtig gut, und zwar schon dermaßen gut, dass ich mit dem Gedanken spiele mir so eine Megakompilation zu kaufen, mit all den Greatest Hits von den ganzen Komponisten, die in den vergangenen Jahrhunderten so den Musikmarkt aufgemischt hatten. Eine seltsame Entwicklung die sicher noch einige Monate anhalten wird. Mal schauen was danach kommt. Ich hoffe ich wanke dann nicht in Richtung deutscher Schlager und dem ganzen volkstümliche Gejaule. Mit solch einem Musikgeschmack könnte ich mich nicht mehr ungeniert in einem Spiegel an schauen. Der Gipfel der Perversion wäre dann nur noch der zwanghafte Konsum des Musikkantenstadl. Brrr! Bei dem Gedanken läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

Und weil ich gerade beim Thema bin, fällt mir jetzt wieder ein, was ich letztens bei „Die Top 500 der Dinge, die besser sind als Fußballgucken“ gelesen habe:
„Lade per Tauschbörse illegal sämtliche Schlager- und Volksmusikalben auf Deinen Rechner. Du weißt ja: “Copy kills music” - wenn das kein Anreiz ist!“
Ob das nicht mal einen Versuch wert wäre.

Sonntag, Jänner 07, 2007

Gleich 4 auf einen Streich

In den letzten Wochen habe ich mir auch ein paar Filme angesehen, war jedoch zu faul zu beschäftigt meinen Senf dazu hier nieder zuschreiben. Das wird jetzt in Kurzform nachgeholt:

Apocalypto

Mel Gibsons neuer Film handelt über einen jungen Jäger aus einem Maya Dorf, der von fremden Kriegern verschleppt und versklavt wird, geopfert werden soll, aber es doch noch schafft zu fliehen um seine schwangere Frau und seinen Sohn zu retten. Eine recht simple Geschichte, was aber nicht weiter stört, denn "Apocalypto" ist spannend und reich an Action, da kommt keine Langeweile auf. Beeindruckt hat mich Ausstattung und die Inszenierung des Alltagslebens dieser mittelalterlichen Hochkultur. Es wäre interessant zu erfahren, wie weit die gezeigten Dinge der Realität entsprachen oder ob die Filmemacher hier doch mehr ihre Fantasie spielen haben lassen. Hätte ich mehr Zeit, würde ich das vielleicht sogar nachrecherchieren. Wie auch immer, mir hat "Apocalypto" recht gut gefallen, trotz der ständigen Untertitelleserei. Nur für zarte Gemüter ist der Film eher ungeeignet, da der Herr Gibson an expliziten Gewaltdarstellungen nicht spart und so mancher Charakter seinen Kopf verliert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala gibt das optisch brillante 8 von 10 Punkten

Déjà Vu

Auf einer Fähre voll mit feierndem Militärpersonal und deren Angehörigen explodiert eine Bombe und tötet hunderte von Menschen. Das FBI versucht diesen Fall mit Hilfe einer völlig neuartigen Überwachungstechnologie aufzuklären. Bei "Déjà Vu" handelt es ich um einen Sience Fiction Thriller, der in der heutigen Gegenwart spielt. Dieser Umstand kratzt meines Erachtens ein wenig an der Glaubwürdigkeit der im Film zur Schau gestellten Technik. Wenn man jedoch darüber hinwegsehen kann und einem auch die Logikfehler nicht stören, die sich zwangsläufig ergeben, wenn man an der Zeitlinie rumspielt, dann steht einem für einen spannenden Kinoabend mit ein bisschen Action nichts im Weg. Ich für meinen Teil hatte damit jedoch schon ein bisschen meine Probleme, trotzdem gibt das auf meiner persönlichen Bewertungsskala 7 von 10 Punkten.

Das Leben der Anderen

Ein ruhiger aber großartiger Film über einen Stasibeamten in Ostberlin Mitte der 80er Jahre, welcher bei der Überwachung eines Theaterautors, sich dazu bewegt fühlt seine Überzeugungen neu zu überdenken. Trotz des gemächlichen Erzähl-Tempos schaffte es „Das Leben der Anderen“ mich mit seiner durchdachten Handlung von Anfang an zu fesseln. Auch die wunderbaren Schauspieler trugen ihres dazu bei. Wieder ein Stück Filmkunst, auf das sich ohne das Internet wahrscheinlich nie Aufmerksam geworden wäre. Hier hat sich die ganze Blog-Leserei wieder mal ausgezahlt. Für diesen grandiosen Film gibt es auf meiner persönlichen Bewertungsskala 9 von 10 Punkten.

Das Mädchen mit dem Perlenohrring

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ spinnt eine fiktive Geschichte rund um die Entstehung des gleichnamigen Gemäldes aus dem Jahre 1660 von dem niederländischen Maler Vermeer. Die Handlung im Film wird recht langweilig erzählt. Na ja, vielleicht ist langweilig ein zu hartes Wort dafür, sagen wir, der Film hat nur sehr wenige Spannungsmomente. Trotzdem bereue ich es zutiefst ihn nur im Fernsehen und nicht im Kino gesehen zu haben. Grund dafür ist die brillante optische Präsentation. Beinahe jede Szene könnte einfrieren und als Bild an die Wand hängen. Hier waren wahrlich Meister ihres Faches am Werk. Darum, und auch wegen der wunderbaren Scarlett Johansson, gibt auf meiner persönlichen Bewertungsskala 8 von 10 Punkten.

Freitag, Jänner 05, 2007

Albtraum

Letzte Nacht nach langer Zeit hatte ich nun einen Traum, an dem ich mich tatsächlich jetzt im Wachzustand noch genau erinnern kann.

Es begab sich so, dass morgens der Wecker klingelte. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und malten ein Rechteck auf die Wand neben dem Bett. Es schien ein schöner Tag zu werden. Ich stand auf, reckte mich und schlurfte zum Fenster um mal zu schauen, wie sich die Landschaft heute so präsentiert. Im ersten Moment etwas irritiert nahm ich zur Kenntnis, dass sich auf der Wiese vor dem Haus hunderte von Menschen versammelt hatten, alle gekleidet in einem dunkelgrünen Mantel im Landhausstil und auf dem Kopf einen dunkeln Hut mit breiter Krempe. Die Sonne war gerade dabei hinter einem Hügel am weit entfernten Horizont hervor zu kriechen. Das Licht flutete über die morgendliche Szenerie. Es brach sich in den leichten Nebelschwaden, welche sich nun anschickten von den Tälern empor zu steigen. Wie eingefroren standen die Menschen schweigend eng beieinander mit dem Rücken zu mir und blickten in die aufgehende Sonne. Nur eine Frau in der hinteren Reihe hatte ihren Kopf gedreht schien etwas links von ihr interessanter zu finden als den Sonnenaufgang. Ich weiß nicht was die Aufmerksamkeit der Frau erregte, aber es war mir auch egal, denn durch ihre Kopfdrehung offenbarte sie mir ihr Gesicht. Das morgendliche Licht brandete daran und hob ihr perfektes Profil hervor. Alles in allem breitete sich vor mir ein Bild aus, das an Atmosphäre und Schönheit nicht mehr zu überbieten war. Ich hatte das tiefe Verlangen diese Szene photographisch für die Nachwelt zu konservieren und wollte nach der Kamera greifen, nur diese welche war nirgends zu sehen. Hektisch durchsuchte ich das Zimmer, schaute in Schränke, zog Schubladen heraus und kroch sogar unter das Bett, aber es war keine Kamera zu finden. Ein nahezu perfekter Moment für ein perfektes Foto verstrich vor meinen Augen und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Angesichts dieser Tatsache verfiel ich Hysterie. Schließlich holte mich mein Mobiltelefon durch seine lauten Kuckucksrufe in die Realität zurück.

Dienstag, Jänner 02, 2007

Feiertagsaktivitäten 2006

Nun sind die Feiertage vorbei, die Mission Christbaum konnte nach mehrstündigem Rumgelatsche durch den in Schnee und Eis gehülltem Wald erfolgreich zum Abschluss gebracht werden und auch der Heilige Abend verlief besinnlich ohne gröbere Vorkommnisse. Nur mein Bruder wollte auch diesmal das alljährliche Gesinge von Weihnachtsliedern verhindern und pochte stattdessen vehement auf den Einsatz einer Audio-CD mit weihnachtlichen Tonaufnahmen von Männergesangsvereinen. Sicher könnte man unsere gesangliche Darbietung als kulturelle Vergewaltigung von traditionellem Liedgut bezeichnen und natürlich würden uns jedes Jahr die Nachbarn vorzeitig mit einer Einstweiligen Verfügung beschenken, um das Singspektakel zu verhindern, wenn sie nicht sowieso außer Hörweite wohnen würden, aber trotzdem, singen gehört irgendwie zum heiligen Abend dazu. Somit bestand ich - als Verfechter von Traditionen - darauf die Lieder zumindest mit zu singen. Eine blöde Idee, wie sich bald herausstellte, denn durch die im Hintergrund säuselnden Männerchöre wurde uns erst recht klar vor Augen geführt wie falsch wir mit unseren Tönen lagen. Also weg mit der CD und einfach wieder selber ungeniert „o du Fröhliche“ in das Wohnzimmer schmettern. Als Vergeltung hat mich mein Bruder schließlich während meines Weihnachtsmedleys ausgiebig fotografiert. Zum Glück kann man mich auf den Fotos nicht singen hören. Geschenke gab es dann natürlich auch. Ich durfte mich über ein rotes T-Shirt, eine schwarze Hose, einen 50 Euro Kinogutschein, eine Flasche leckeren Kürbiskernlikör, einem nachtschwarzen Pyjama mit Snoopy Aufdruck sowie ein paar Tafeln schmackhafter Zotter Schokolade freuen.

In den Tagen nach dem 24. war bei uns Full House angesagt. Geschwister plus Schwager und Schwägerin inklusive Neffen und Nichte versammelten sich, um die Zeit zwischen den Feiertagen gemeinsam zu verbringen. Ich hatte mir für die Feiertage viel vorgenommen: den ungelesenen Bücherstapel verkleinern, Zelda durchspielen, ein bisschen am Crosstrainer strampeln und eine Partie Anno 1701 zu zocken sowie ein wenig photoshopen. Geworden ist daraus wenig. Bis zum Jahreswechsel konnte ich noch das vor einem Monat begonnen „Im Brunnen der Manuskripte“ fertig lesen und bei „Ensel und Krete“ kam ich nicht über die ersten drei Kapitel hinaus. Meine ältere Schwester hatte es im Gegensatz zu mir geschafft, die 1021 Seiten Schwarte „Harry Potter und der Orden des Phönix“ innerhalb von 4 Tagen von Anfang bis zu Ende auszulesen. Meistens saß ich in der Küche und ratschte mit dem Schwager über die unterschiedlichsten Dinge. Am Abend wurde in der Regel ein Film auf DVD gekuckt und hin und wieder ein bisschen Alkohol getrunken. Die Wii erfreute sich großer Beliebtheit bei der Verwandtschaft. Es wurden viele spannende Bowling Partien mit Wii Sports veranstaltet und so manches schweißtreibendes Tennismatch ausgetragen. Das jüngere Publikum vertrieb sich die Zeit oft mit Wii Play. Meiner Nichte hat es das Angeln angetan, während die beiden älteren Neffen hauptsächlich Billard und Panzer spielten. Ich kam da nur selten zum Zelda zocken. Nintendos neue Konsole hatte es geschafft alle Anwesenden auf die eine oder andere Weise in ihren Bann zu ziehen. Die PS2 kam nur einmal zur Demonstration von Guitar Hero 2 zum Einsatz.

Silvester verbrachte ich zu Hause. Es gab Brötchen und Sekt. Der Einfachheit halber begoss ich gleich einen Teil der Brötchen und die meisten am Tisch sitzenden Personen beim Öffnen der 3 Liter Sektflasche ungewollt mit deren Inhalt. Meine Schwester rief vorher noch ich solle die Flasche schräg halten. Habe ich zuerst auch gemacht, jedoch danach gleich aufgestellt und schwups sprudelte eine beachtliche Fontäne schäumenden Sekts in die Luft und verteilte sich in der Umgebung. Nach dem ersten Schreck trug der Vorfall jedoch zur allgemeinen Erheiterung bei. Einen Vorteil hatte das Spektakel, so konnte man Brötchen und Sekt gleich in einem konsumieren. Nach dem Essen durfte der jüngste Neffe endlich mit dem Papa Raketen schießen gehen. Er war schon den ganzen Nachmittag über aufgeregt und drängte am Abend die Gesellschaft zum schnelleren Brötchen essen, damit es endlich losgehen konnte. Ich bugsierte mich und die Kamera während des Feuerwerks auf den Balkon und versuchte die Explosionen mehr oder weniger erfolgreich bildlich fest zu halten. Hier eine Auswahl der gelungeneren Photos:

Bis Mitternacht wurden die letzten Sektbrötchen verdrückt und der Alkohol ausgetrunken um dann vom Balkon aus das Feuerwerk der Bewohner drunten im Tal zu bestaunen.

Über mich

Mein Bild
Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

Gezwittschere

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