Freitag, Dezember 22, 2006

Schönes Wochenende

So, das Weihnachtswochenende steht bevor. Alle Geschenke sind gekauft und der Kühlschrank ist für die Feiertage gefüllt. Fehlt nur noch der Christbaum, den muss ich morgen noch besorgen. Eigentlich hat in den letzten Jahren immer mein Bruder den Baum schon eine Woche vor dem heiligen Abend organisiert. Heuer hat er aber, genauso wie ich, ganz übersehen, dass ja schon Weihnachten ist. Also geht es morgen auf in den verschneiten Wald. Kann ja nicht so schwer sein da was passendes zu finden, schließlich ist das kleine Bergdorf am Rande der Zivilisation von Bäumen regelrecht umzingelt, da wird darunter doch noch irgendwo ein brauchbarer Christbaum sein. Wir haben ja noch jedes Jahr einen gefunden.

Das Bestücken des Baumes mit diversem Dekorationszeugs und kalorienreichen Leckereien wird wieder mir obliegen. Eine Aufgabe mit nicht zu unterschätzenden Privilegien. Zum Beispiel kann ich besonders schmackhafte Süßigkeiten, soweit sie ihren Weg aus der Packung an mir vorbei auf den Baum überleben, an schwer zugänglichen oder schlecht einsehbaren Stellen platzieren. Ich komme dann später schneller an meine Beute, während der Rest der Familie langwierig nach den Leckereien am Baum fahnden muss. Die Frau Mama kauft ja immer viel zu viel süßen Weihnachtsschmuck, da bleibt meistens die Hälfte davon übrig. Sie meint dann jedes Jahr, man könne ja später was dazu hängen, wenn das meiste schon runter gegessen wurde. Pah! Wie naiv. Der Überschuss wird natürlich von mir an einem geheimen Ort gehortet. Der Zugang zu diesem Depot wird nur jenen gewährt, die mir vorher ausreichend gehuldigt haben. Ich schwelge dieser Tage dann immer in einem leichten Rausch von Macht.

Neben dem Dekorieren des Baumes und dem Verstecken der Süßigkeiten, hoffe ich dieser Tage auch ein bisschen Zeit zum Lesen und zum Wii spielen zu erübrigen. Ein großer Stapel ungelesener Bücher liegt bei mir rum und bei Zelda Twilight Princess bin ich ein bisschen im Rückstand. Ein Freund von mir ist bei dem Spiel nämlich schon wesentlich weiter und er schwärmt mir dann immer vor was da noch so alles an Tollem passiert. Ich werde dann immer leicht ärgerlich über meinem Wissensrückstand. Dieser Zustand muss geändert werden. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass über die Feiertage die ganze Familiensippschaft antanzt und davon sicher einige mit der Wii spielen wollen. Da bleibt mir am Ende wieder weniger Zeit für Zelda. Wenn ich mir das so recht überlege, dann werden die nächsten Tage eher turbulent als besinnlich. Aber es ist auch schön, wenn die ganze Familie wieder für ein paar Tage unter einem Dach vereint ist.




So, und nun möchte ich noch allen, die sich über die Feiertage hier her verirren, frohe Weihnachten und ein braves Christkind wünschen.

Dienstag, Dezember 19, 2006

Eragon, die Verfilmung

Damals, nach dem lesen des Buches, hatte ich mir noch gedacht „Ich hoffe die Verantwortlichen bringen den Roman auf die Leinwand, weil ihnen die Geschichte gefällt und sie daraus einen großartigen Film machen wollen und nicht weil „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ finanziell so erfolgreich sind und es gerade in Mode ist Fantasyfilme zu produzieren“. Nun, nachdem ich den Film gesehen habe, weiß ich, dass letzteres zutreffend ist. Für mich persönlich war die Filmversion von „Eragon“ ein mittelschweres Desaster. Die Elemente, welche mir am Buch gut gefallen haben, waren im Kinofilm, wenn überhaupt, nur noch in einer homöopathischen Dosierung vorhanden. Die Verantwortlichen haben die Handlung rund um Eragon extrem zusammengekürzt, vieles verändert und vereinfacht. Charakterentwicklung und Erzähltiefe fielen der Unfähigkeit der Drehbuchautoren zum Opfer. Es hat mir beinahe körperliche Schmerzen beschert, mit an zu sehen, wie diese gute Geschichte zwecks des schnöden Kommerzes derartig verunstaltet wurde. Pfui, wie konnte der Buchautor nur so was zu lassen?

In der Besetzungsliste kann man große Namen wie Jeremy Irons, John Malkovich oder Djimon Hounsou lesen. Anscheinend reines Marketingkalkül, den außer Jeremy Irons als Brom hatte keiner genug Leinwandzeit um wirklich im Gedächtnis zu bleiben. Für die Hauptrolle hat man den unbekannten Edward Speleers genommen. Offenbar weil er so ein „liebes“ Gesicht hat und er damit bei den Mädchen unter 12 Jahren punkten kann, aber sicher nicht wegen seines beeindruckenden schauspielerischen Talents. „Eragon“ will ein großes Fantasyepos sein, scheitert daran aber kläglich. Mit übertriebener Musik zur falschen Zeit und aufgesetzten schwülstigen Dialogen versuchen die Filmemacher große Gefühle zu erzwingen. Zeitweise war es mir schon zu ekelig, sodass ich mit dem Gedanken spielte den Saal zu verlassen.

Nach so viel Kritik nun mal was positives. Die visuellen Effekte waren nicht so schlecht, den Drachen haben sie nett animiert und der Endkampf war spannend in Szene gesetzt. Das war es aber schon.

Auf meiner persönlichen Wertungsskala gibt das 3 von 10 Punkten, wegen der netten Effekte, ansonsten bin ich von dieser Buchverfilmung schwer enttäuscht. Der Film „Eragon“ ist nur was für Leute, denen es egal ist, wie lieblos die Geschichte hingerotzt ist, Hauptsache auf der Leinwand fliegt ein Drache rum.

Montag, Dezember 18, 2006

Shrek the Third

Ohhhh! Es gibt einen ersten Trailer zu Shrek 3.


Ich habe keine Zweifel daran, dass auch der 3. Teil absolut grandios wird und er seinen Vorgängern an Witz um nichts nach steht.

Einbruchsmeldung

Heute ist der Winter im kleinen Bergdorf am Rande der Zivilisation eingebrochen und er hat Schnee da gelassen, diese Drecksau. Zu allem Überdruss ist auch noch Montag.

Freitag, Dezember 15, 2006

Doppeltes Spiel

Eigentlich wollte ich noch was zum Film „Departed“ schreiben, habe momentan aber nicht die Zeit dafür, drum jetzt in Kurzform.

Grandioser Film! Ganz großartiger Schauspieler sprechen wunderbar pointierte Dialoge und spielen sich durch eine spannende wendungsreiche Geschichte. Besonders herausragen aus dem Cast ist natürlich Jack Nicholson. Für mich gibt es da nichts zu meckern. Schnitt, Kamera, Regie und Musikeinsatz, da passt alles zusammen. „Departed“ ist ja eigentlich eine Neuverfilmung des Hongkong-Thriller Infernal Affairs, den ich leider nie gesehen habe, der aber ganz kolossal sein muss, wenn dabei so ein gutes Hollywood-Remake rauskommt. Habe mich jedenfalls bestens unterhalten. Auf meiner persönlichen Wertungsskala gibt das 9 von 10 Punkten.

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Primeln im Advent

Nur für das Protokoll: heute ist der 14. Dezember und im kleinen Bergdorf am Rande der Zivilisation blühen momentan die Primeln


Die Blümchen werden mal schön blöd schauen, wenn sie merken, dass sie vier Monate zu früh dran sind.

Montag, Dezember 11, 2006

Zeit für ein paar Videos

Es wird mal wieder Zeit ein paar Videos ohne praktischen Wert oder erkennbaren Sinn zu posten die mir so im Netz untergekommen sind.

Fangen wir mit einem singenden Nilpferd an:

Link: sevenload.de

Dann hätten wir da einen Burger von beachtlicher Größe:


Und weil es gerade so schön passt, die Warnhinweise aus dem japanischen Wii-Handbuch:

Sonntag, Dezember 10, 2006

Die Wii und ich – wie alles begann

Vor einem Monat war ich noch davon überzeugt die Wii nicht am ersten Verkaufstag zu erstehen. Ich wollte noch abwarten wie die Reaktionen auf die neue Steuerung ausfallen, denn ich hatte noch leichte Zweifel darüber, ob das in der Praxis wirklich so gut funktioniert. Außerdem ist man ja erwachsen und vernünftig, da muss man nicht gleich ins nächste Geschäft springen bloß weil es ein neues Spielzeug gibt. Nun ja, es muss so ungefähr eine Woche vor Verkaufsstart der Wii gewesen sein, als meine Vernunft mal früher schlafen gegangen ist und der Rest von mir noch alleine GIGA-Games geguckt hat. Da haben die im Fernsehen nämlich mit einer Wii gespielt und es war dann niemand da, der verhindern hätte können, dass ich vom Hype um die neue Konsole mitgerissen wurde. Und so kam es wie es kommen musste.

Ich verbrachte den 4. Dezember damit, diverse Läden in meiner Reichweite anzurufen, um nach der Verfügbarkeit der Wii zu fragen. Die Meldungen aus Übersee von dem raschen Außerverkauf der Konsole und diverses Gruselgeschichten über die unbekannte und wahrscheinlich viel zu geringe Stückzahlen für Europa ließen in mir die irrationale Angst wachsen keine Wii mehr ab zu bekommen. Die Mitarbeiterin eines Spielzeugladens in einem großen Einkaufscenter überbrachte mir dann telefonisch jedoch die frohe Botschaft, dass in ihrer Filiale an die 60 Wii’s angeliefert werden und man durchaus noch eine ergattern könnte. Aber um dort sicher eine zu bekommen, musste man die Wii schon vorher komplett bezahlen. Kein Problem. Schnurstracks das Schwesterchen angerufen und sie angefleht so schnell wie möglich bei dem besagten Spielzeugladen vorbei zu fahren und eine Wii zu bezahlen. Mein sehr nettes und hilfsbereites Schwesterchen hat, zu meiner großen Überraschung, das auch unmittelbar sofort gemacht.

Ein Freund von mir wollte auch die Wii schon am ersten Tag und so beschlossen wir uns gemeinsam in den Verkaufstrubel zu werfen. Der 8. Dezember ist hier in Österreich eigentliche ein offizieller Feiertag, aber der Handel ignoriert diesen Umstand schon seit einigen Jahren und sperrte seine Geschäfte an dem Tag trotzdem auf. Da am 8. nun viele frei und somit Zeit für Weihnachtseinkäufe haben, ist Stress und Chaos vorprogrammiert. Ein Schlachtplan wurde entworfen. Die Lage verschärfte sich noch dahingehend, da mein Freund seine in einem anderen Geschäft reservierte Wii an dem Tag nicht bekommen würde, weil der LKW mit der Lieferung wegen einer Panne festsitzt. Er hoffte nun sich noch eine im Spielzeugladen zu krallen. Eine halbe Stunde vor der Ladenöffnung waren wir schon im Einkaufscenter. Parkplätze gab es noch genug, trotzdem war es im Konsumtempel schon recht voll. Leute unterschiedlichsten Alters warteten vor den verschlossenen Geschäften oder saßen Kaffe trinkend in den zahlreichen Gastronomiebetrieben. Wir bugsierten uns vor dem Spielzeugladen und versuchten durch das Rollgitter schon mal eine Wii zu erspähen. Der Platz vor dem Geschäft begann sich langsam mit Menschen zu füllen. Nicht alle von denen wollten eine Wii, aber es waren genug dabei die das gleiche Ziel hatten wie wir. Die Spannung stieg ins unerträgliche.

Es war so weit, das Rollgitter hob sich, die Menschenmasse setzte sich in Bewegung und strömte in den Verkaufsraum. Viele von ihnen hasteten in Richtung Videospiele. Wir ganz vorn dabei. Mit schnellem Schritt durchsuchten wir die Regalreihen. Keine Wii zu sehen. Auf vielen Gesichtern machte sich schon Enttäuschung breit, als dann im gemütlichen Tempo eine Verkäuferin einen Wagen mit weißen Kartons aus dem Lager schob. Schon von weitem konnte man erkennen was sich in den Packungen befand. Rasch bildete sich ein Menschentraube um die Verkäuferin. Mit gespielter Überraschung fragte sie in die Runde, was man den von ihr wolle. Wie kann man in einer solchen Situation nur Witze machen? Hier geht um Wii oder nicht Wii. Hat die Frau den kein Mitgefühl? Die Leute wurden ungeduldig. Die Verkäuferin schien das ein wenig zu genießen. Eine ihrer Kolleginnen begann damit die Lieferscheine der Vorabkäufer einzusammeln. Ich gab meinen nur widerwillig her, schließlich war es das einzige Dokument, das mir einen Anspruch auf eine Wii garantierte. Die beiden Damen begannen an den Kartons rum zu klauben. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, bis ich endlich meine Wii inklusive einer Zelda Version in den Arm gedrückt bekommen habe. Mein Freund konnte inzwischen auch noch eine ergattern. Der Tag war gerettet.

Wir begaben uns noch zum Blödmann-Markt zwecks kauf diversen Wii-Zubehörs, denn der Spielzeugladen konnte hierbei nicht viel anbieten. Bei den Blödmännern war der Trubel noch im vollen Gange. In der Videospiel-Abteilung kam man nur durch kräftiges Drücken und Rempeln schnell voran. Die Stapel mit Wiimotes und Zeldas-Spielen schmolzen dahin wie ein offenes Vanilleeis im Hochsommer. Nur durch einen beherzten Griff zwischen die Füße anderer Kunden hindurch konnte ich mir einen Wiimote inklusive Wii-Play sichern. An Rayman Raving Rabbits kam ich auch erst durch unnatürliche körperliche Verrenkungen ran. Die Nunchucks waren aber leider schon aus. Egal, das Wichtigste haben wir bekommen.

Inzwischen hatte sich der Parkplatz des Einkaufscenters gefüllt und auf den Straßen in der Umgebung begann es sich langsam zu stauen. Uns konnte das nun egal sein, denn wir traten mit unserer reichen Beute den Heimweg an.

Und nun noch was zu Wii an sich: Nintendos neue Konsole ist einfach nur grandios. Die neuartige Steuerung funktioniert ganz wunderbar, die Minispiele machen einen Heidenspaß, besonders wenn man sie mit mehreren Leuten spielt, und das neue Zelda wurde von der Fachpresse mit ihren hohen Noten wahrlich nicht überbewertet. Nur einen Manko hat das Ganze, nach dem vielen Rumfuchteln mit dem Wiimote habe ich nun einen deutlich spürbaren Muskelkater in meinen Armen.

Freitag, Dezember 08, 2006

Juhuu! Ich hab sie!

Ich habe eine, ich habe eine bekommen. Ja! Noch jungfräulich liegt sie vor mir auf dem Tisch, wartend darauf, dass ich sie endlich sanft von ihren Hüllen befreie und anfange mit ihr zu spielen. Wii ich mich darauf freue! Ja! Gleich werde ich sie mal ordentlich ran nehmen. Ich bin schon ganz aus dem Häuschen vor Erregung. Ich halte das nicht mehr lange aus. AAAAHHHH!!! Ich kann mich nicht mehr zurück halten.



Ähm…. ich muss jetzt weg.

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Da steppt der Pinguin

Durch einen ganzen Arsch voll Leute mussten wir uns letztens durch wurschteln, die sich alle vor der Tür zum Kinosaal 6 versammelten um auf den Einlass für „Casino Royal“ zu warten. Die großangelegte Marketingkampagne zeigt anscheinend Wirkung. Wir wollten jedoch in den Saal gleich neben an, um uns dort in geradezu familiärer Atmosphäre „Happy Feet“ auf der Leinwand zu begutachten. Im Film geht es um den jungen Kaiserpinguin Mumble, der, im Gegensatz zu seinen Artgenossen, nicht singen, aber dafür sehr gut tanzen kann. Die anderen Pinguine sind davon jedoch weniger angetan und finden ihn ziemlich sonderlich, manche meinen sogar er sei behindert und eine Missgeburt. So muss sich Mumble als Außenseiter durch das harte Leben in der Antarktis schlagen.

Gleich mal was mir am besten gefallen hat und das sind die wunderschönen grandiosen atemberaubenden Landschaftsaufnahmen der Antarktis. Natürlich kommt alles aus dem Computer und ist daher beinahe makellos schön. Aus technisch und optischer Hinsicht braucht sich „Happy Feet“ nicht zu verstecken. Die Actionsequenzen waren auch überaus unterhaltsam und spannend inszeniert.

Zur Handlung gibt es nicht viel zu sagen, eigentlich die übliche Geschichte über einen gesellschaftlichen Außenseiter, der trotz allen Drucks sich selbst treu bleibt und letztendlich auf Grund seiner Begabung alle rettet. Im Grunde nichts aufregend neues, aber gut umgesetzt. Actionszenen wechseln sich mit ruhigen Momenten ab und wie es sich für einen familientauglichen Trickfilm gehört, gibt es auch einiges zu lachen. Es wird viel gesungen und getanzt zu den Melodien bekannter Rock- und Popsongs. Jedoch ist der Film nur bedingt kindertauglich, denn ab der zweiten Hälfte schlägt der Film deutlich düstere und bedrohlichere Töne an. Hier wird unter anderem der rücksichtslose Umgang der Menschen mit der Umwelt thematisiert.

Unterm Strich ist „Happy Feet“ ein unterhaltsamer Trickfilm, der seine Botschaft für mehr Umweltbewusstsein, Toleranz und der eigenen Individualität recht gut vermittelt. Nur das Ende ist meiner Meinung nach zu kitschig und zu naiv geraten. Auf meiner persönlichen Wertungsskala gibt das 7 von 10 Punkten.

Dienstag, Dezember 05, 2006

Der Winterskin

Wenn der Winter schon nicht (oder Gott sei Dank?) hier her in das kleine Bergdorf am Rande der Zivilisation kommen will, dann soll jetzt zumindest auf dieser Seite designtechnisch ein bisschen eine winterliche Stimmung verbreitet werden.

Freitag, Dezember 01, 2006

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

So, der Dezember ist da und so mit die Zeit für geschmacklose Weihnachtsbeleuchtungen. Auch heuer wieder hat sich ein gewisser Hausbesitzer aus der Gegend daran gemacht, durch geschicktes Platzieren Ekel erregender Beleuchtungskörper an seinem Eigenheim das ästhetische Empfinden seiner Mitmenschen zu beleidigen. Gestern Abend musste ich an diesem Haus vorbeifahren und kam dabei nicht umhin die gar grausliche Weihnachtsdekoration zu ertragen. Wie schon letztes Jahr hatte ich auch heuer das spontane Bedürfnis dem Hausherrn vor die Türe kotzen zu müssen. Und nun möchte ich die noch dem Erfinder von grüner Weihnachtsbeleuchtung ein abartig monströses Furunkel an den Arsch wünschen.

Zum Abschluss hätte ich da einen vor langer Zeit irgendwo im Internet gefundenen Text, der gut zu der Thematik passt:

Auch in diesem Jahr häufen sich Katastrophenmeldungen von Ereignissen, die auf zu exzessiven Gebrauch von Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind:

Sonntag,1.Advent 10.00 Uhr.
In der Reihenhaussiedlung Onkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

10 Uhr 14:
Beim entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10 armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Onkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 Fensterdekorationen.

19 Uhr 03:
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

20 Uhr 17:
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20 Uhr 56:
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

21 Uhr 30:
Im Trubel einer Club-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21 Uhr 50:
Der 85-Jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem an die tiefhängende Wolkendecke.

22 Uhr 12:
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Kleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Onkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sidney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeyer gelandet.

22 Uhr 37:
Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstrasse Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel, die Experten in Housten sind ratlos.

22 Uhr 50:
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage, der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.

23 Uhr 06:
In der taghell erleuchteten Siedlung Onkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23 Uhr 12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23 Uhr 12 und 14 Sekunden:
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie Donnerhall. Durch den stockfinsteren Ort stapften irre, verwirrte Menschen , Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.

Über mich

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Über mich? Mhhh...wo fange ich an?..... Ach, ich las es lieber bleiben.

Gezwittschere

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