Sonntag, August 27, 2006

Cool, Cooler, Miami Vice

Ich habe die Serie aus den 80er nicht wirklich gesehen und kann mich nur noch an die bunten Gewänder und die Schnellboote erinnern. Aber ich kann sagen, dass für den Kinofilm nur der Schauplatz und die Namen der Hauptcharaktere aus der Serie übernommen wurde, und natürlich die Schnellboote, aber ansonst ist alles anders.

In Miami Vice geht es um die zwei obercoolen Drogenfahnder James „Sonny“ Crockett und Ricardo Tubbs, welche verdeckt ermitteln und zu diesem Zweck für einen kolumbianischen Drogenbaron heikle Transporte über die Grenze in die USA organisieren. Blöderweise verliebt sich einer der Cops in die Buchhalterin des Drogenbosses und dann gehen auch ein paar andere Sachen schief. Nebenbei wird noch mit schnellen Autos, schnittigen Flugzeugen und natürlich rasanten Schnellbooten gefahren.

Man erkennt dem Film sofort an, dass der Regisseur Michael Mann heißt. Wie schon bei seinen anderen Werken setzt er oft Handkameras ein und geht damit sehr nahe an die Darsteller heran. Die Szenerie ist meist düster gehalten und manchmal auch ein bisschen schmutzig. Die Bilder wirken irgendwie realer als in so manch anderem Film. Der Realismus setzt sich auch bei den Actionszenen fort. Hier verzichtet Mann weitgehend auf optische Effekte oder übertriebene Stunts, dafür platziert er die Kamera mitten in das Geschehen. Bei der Schießerei am Ende hat man als Zuschauer das Gefühl selbst dabei zu sein.

Trotz der real wirkenden Optik ist Miami Vice Coolness pur. Crockett und Tubbs sind lässig elegant gekleidet und scheinen keine Angst zu kennen. Egal wie brenzlig es wird, die beiden sind ruhig und haben den Überblick. Das Gleiche gilt auch für das Team, welches die beiden bei ihren Ermittlungen unterstützt.

Aber irgendwas passt mir an dem Film nicht. Ich kann es nicht genau sagen, aber als der Abspann kam war ich ein bisschen unzufrieden mit dem was gesehen habe. Ich denke es liegt an der Handlung. Sie erscheint mir zu hastig erzählt. Ich hab das Gefühl hier fehlt was. Es könnte vielleicht sein, dass Miami Vice nicht so ins Kino gekommen ist wie es Michael Mann geplant hatte. Der Film könnte gekürzt worden sein, um eine bestimmt Laufzeit nicht zu überschreiten. Das ist aber nur eine Vermutung von mir. Mal sehen ob später auf DVD ein Director’s Cut kommt.

Unterm Strich hat mir Miami Vice von der Optik und der Stimmung her gut gefallen, aber letztendlich konnte der Film mich nicht vollends überzeugen. Darum bekommt er auf meiner persönlichen Wertungsskala 6 von 10 Punkten.

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